Daniela Krien wird mit dem Sächsischen Literaturpreis 2020 ausgezeichnet. Die in Leipzig lebende Autorin erhält den Preis für ihre bisherigen Prosawerke. Ausgewählt wurde Daniela Krien von einer Jury, die vom Sächsischen Literaturrat e.V. in Abstimmung mit dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus berufen wurde.
„Mein herzlicher Glückwunsch gilt der Leipziger Autorin Daniela Krien zum Sächsischen Literaturpreis! Die Fachjury würdigt mit ihrer Entscheidung eine wichtige und faszinierende Autorin, die mit einem präzisen Blick selbstbewusste Frauen in den Mittelpunkt stellt. Ihre Bücher sind bedeutende sprachliche Kunstwerke.
Sie regen zum Nachdenken über die Gesellschaft, unsere Umgebung und nicht zuletzt über uns selbst an. Der Sächsische Literaturpreis macht auf die Höhepunkte der Literaturlandschaft im Freistaat aufmerksam. Daher ist es mir ein wichtiges Anliegen, dass wir den Sächsischen Literaturrat bei der Ausrichtung des Preises fördern und das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro stiften“, so Kulturministerin Barbara Klepsch.
Daniela Kriens Prosawerk zeichnet sich von Anfang an durch einen klaren, sinnlichen Ton aus, der seinem eigenen Rhythmus folgt. In der Begründung der Juryvorsitzenden Undine Materni heißt es:
„Daniela Krien debütierte 2011 mit einem erstaunlichen Roman, dessen Titel als programmatisch für ihre literarische Intention gelesen werden könnte: Irgendwann werden wir uns alles erzählen. Es ist jener Spannungsbogen zwischen irgendwann und alles, in dem im besten Sinne erzählt wird – atmosphärisch, genau, unerbittlich – in einem klaren, sinnlichen Ton, der seinem eigenen Rhythmus folgt.
Nie tritt die Autorin ihren Protagonisten zu nahe, doch immer nah genug, um deren Konflikte und Beweggründe wahrzunehmen. Dabei traut sie ihnen einiges zu und schont sie keineswegs. Daniela Kriens Blick hat dabei nichts Voyeuristisches, ihre Anteilnahme nichts Verklärendes. Sie schreibt über starke Gefühle, ohne sentimental zu werden und genau deshalb sind ihre Geschichten – im besten Sinne – wahrhaftig.“
Der Jury des Sächsischen Literaturpreises gehören die Journalistinnen Katrin Wenzel und Karin Großmann (Juryvorsitzende), der Verleger Andreas Heidtmann sowie die Autorinnen Jayne-Ann Igel (Vorsitzende des Sächsischen Literaturrates) und Undine Materni (Juryvorsitzende) an.
Daniela Krien wurde 1975 in Neu-Kaliß (Sachsen-Anhalt) geboren, wuchs in Jena und im Vogtland auf, studierte nach verschiedenen beruflichen Tätigkeiten Kulturwissenschaften, Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Universität Leipzig. Seit 1999 lebt sie dort, seit 2010 als freiberufliche Schriftstellerin.
Der Sächsische Literaturpreis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird seit 2012 gemeinsam vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus und dem Sächsischen Literaturrat e. V. alle zwei Jahre verliehen. Ausgezeichnet werden Autorinnen und Autoren mit einem Bezug zu Sachsen für eine einzelne herausragende Veröffentlichung oder auch ihr bisheriges Schaffen.
Die Preisverleihung wird Anfang Dezember in einem festlichen Rahmen stattfinden. Termin und Ort werden rechtzeitig bekannt gegeben.
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