Im August 2017 wurde an der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) der OP-Roboter „da Vinci“ zum ersten Mal eingesetzt. Ziemlich genau drei Jahre später, im August 2020, ist die Zahl dieser minimal-invasiven und mit robotischer Präzision ausgeführten Operationen auf 100 gestiegen. Die Heilung der an Gebärmutterschleimhautkrebs erkrankten „da Vinci“-Patientin Nummer 100 verlief ohne Komplikationen, sie konnte wenige Tage nach der Operation bereits wieder nach Hause entlassen werden.
Der regelmäßige Einsatz des Roboters bei gynäkologischen Operationen stellt für die von Prof. Bahriye Aktas geleitete Frauenklinik des UKL ein Alleinstellungsmerkmal für Leipzig und Umgebung dar. Bewährt hat sich der „da Vinci“ vor allem bei Frauen mit hohem Übergewicht und dem entsprechenden Body-Mass-Index (BMI).
So auch bei der Patientin der Jubiläums-OP: „Die 59-Jährige aus Sachsen wies einen BMI von 65 auf und litt an vielen Vorerkrankungen. Trotzdem haben wir es zusammen mit unseren Kollegen von der Anästhesie hinbekommen, diese Patientin minimal-invasiv zu operieren“, freut sich Klinikdirektorin Aktas, die in ihrer Klinik ein festes „Team Robot“ aufgebaut hat.
Im Lauf der vergangenen drei Jahre mussten nur zwei der 100 minimal-invasiven Operationen abgebrochen werden und der Eingriff notfallmäßig über einen Bauchschnitt erfolgen wegen plötzlich aufgetretener, starker Blutungen. Denn genau hier liegt der große Vorteil für Patienten: Bei einem durch den OP-Roboter unterstützen minimal-invasiven Eingriff genügen kleinste Eintrittsstellen in den Körper, so dass die Wundheilung schneller erfolgen kann und sich Patienten in der Regel schneller erholen.
Zwar bleibe der „da Vinci“ für spezielle Fälle reserviert, schon aus ökonomischen Gründen, betont Prof. Aktas. „Doch insgesamt gesehen gibt es nur wenige Indikationen, für die der Roboter nicht geeignet ist.“
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