Waldbesitzer in Sachsen sind nach dem sächsischen Waldgesetz verpflichtet, Schädlinge ausreichend und rechtzeitig zu bekämpfen. Entgegen missverständlicher Darstellungen in einzelnen Medienberichten kommt Sachsenforst dieser Verpflichtung im gesamten Landeswald nach. Behauptungen, dass in Fichtenbeständen im Landeswald unterhalb von 400 Metern keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden, sind nicht zutreffend.
Utz Hempfling, Landesforstpräsident und Geschäftsführer von Sachsenforst, stellt klar: „Unsere Forstbezirke und Schutzgebietsverwaltungen sanieren die aktuellen Waldschäden im gesamten Landeswald auf Hochtouren und mit beachtlichem Engagement – unabhängig von der Höhenlage oder der betroffenen Baumart.
Eine Ausnahme bilden lediglich besondere Naturschutzflächen wie etwa im Nationalpark Sächsische Schweiz, auf denen aus Gründen des Prozessschutzes keine aktiven Gegenmaßnahmen ergriffen werden.“ Hempfling weiter: „Im vergangenen Jahr haben wir es geschafft, über 95 % der erkannten Schäden im Landeswald zu sanieren und so eine noch stärkere Ausbreitung der Borkenkäfer verhindert. Diese hohe Quote wollen wir zum Schutz des Waldes auch in diesem Jahr erreichen.“
Das Vorgehen ist mit konkreten Maßnahmen untersetzt: „Wir lenken verfügbare Maschinenkapazitäten aus bislang weniger stark betroffenen Regionen aktiv in die Schwerpunktregionen um – auch in das Erzgebirgsvorland unterhalb von 400 Meter. Diese Strategie werden wir auch weiterhin verfolgen“, so Hempfling. „Erfreulich ist, dass es Sachsenforst bislang gelungen ist, genügend forstliche Dienstleister mit der Sanierung der Waldschäden zu beauftragen. Es ist wichtig, die Forstunternehmer in Sachsen zu halten. Sie können nur in den Regionen aktiv werden, in denen sie verbindliche Aufträge haben. Das hat auch positive Effekte auf die Nachbarn.“
Von den derzeit vorhandenen Maschinenkapazitäten profitiert so auch der Privat- und Körperschaftswald in Sachsen. Für eine eigentumsübergreifende Sanierung in den Schwerpunktgebieten der Borkenkäferbekämpfung wurden zusätzliche Verträge mit forstlichen Dienstleistern geschlossen. „In diesen Gebieten können wir betroffenen Privatwaldbesitzern anbieten, die Schadholzaufarbeitung gegen Kostenersatz für den Unternehmereinsatz zu organisieren“, so Hempfling.
Hempfling verdeutlicht aber auch: „Fichtenbestände unter 400 Metern Meereshöhe haben mit der aktuellen Situation am schwersten zu kämpfen. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels sind viele Fichten in diesen Regionen auf Dauer nicht zu halten.“
Hempfling weiter: „Wenn die vorhandenen Ressourcen angesichts der immer neuen Schäden für flächendeckende Gegenmaßnahmen nicht mehr ausreichen, müssen wir unsere vorhandenen Möglichkeiten zwangsläufig auf besonders bedrohte und schützenswerte Waldgebiete konzentrieren. Für die Fichte im Mittelgebirge sind das Regionen über 400 Meter mit Hochwasser- und Erosionsschutzfunktionen, für Kiefern sehr durchlässige Sandböden über Grundwasserkörpern im nördlichen Teil Sachsens.“
Aktuelle Informationen zur Waldschadenssituation erhalten Sie im Internet im Waldportal Sachsen unter www.wald.sachsen.de/aktuelle-situation-2020-8793.html. Weiterführende Informationen können auf www.sachsenforst.de abgerufen werden. Den Facebook-Auftritt von Sachsenforst erreichen Sie unter www.facebook.com/sachsenforst. Waldbesitzer finden umfangreiche Informationen zur Waldschadensbewältigung und zu Unterstützungsmöglichkeiten im Waldbesitzer-Portal unter www.sachsenforst.de/waldbesitzer.
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