Auch wenn der Christopher Street Day 2020 nicht stattfinden kann, wurde am vorvergangenen Sonntag in Pirna die Regenbogenfahne vor dem Rathaus gehisst. In der Nacht zum Sonntag wurde sie allerdings samt Mast zerstört, nachdem sie eine Woche lang gehangen hatte. Nicht zum ersten Mal erlebt der CSD e. V. in Pirna homo- und transfeindlichen Vandalismus sowie Bedrohungen. Dazu sagt die queerpolitische Sprecherin und parlamentarische Geschäftsführerin der Linksfraktion, Sarah Buddeberg.

„Die Täter/-innen haben nicht nur die Flagge heruntergerissen, sondern auch den Mast umgeworfen. Von der Sachbeschädigung zu Angriffen auf queere Menschen ist es nur ein kleiner Schritt. Dem muss Einhalt geboten werden! Diese Tat steht in einer Reihe homo- und transfeindlich motivierter Angriffe und Einschüchterungsversuche gegen die Pirnaer Aktivist/-innen.

So wurde in der Nacht des CSD 2017 die Bühnenplane aufgeschlitzt, die dazugehörigen Regenbogenfahnen am Bühnendach wurden abgerissen. Am Tag selbst demonstrierte eine Gruppe vermummter Personen am Rande des Festgeländes in bedrohlicher Art und Weise. Im Folgejahr verstreuten Unbekannte auf dem Marktplatz und den umliegenden Straßen unzählige Papierschnipsel mit homofeindlichen Sprüchen.

Wir solidarisieren uns mit den queeren Menschen vor Ort sowie dem CSD e.V. in Pirna. Die Regenbogenflagge steht für eine Gesellschaft, in der niemand wegen der eigenen sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität verurteilt oder angegriffen wird. Nicht erst der Vandalismus in Pirna zeigt, wie tief der Hass gegen queere Personen noch immer in einigen Menschen steckt: Laut dem aktuellen Sachsen-Monitor stimmt fast ein Drittel der sächsischen Gesellschaft der Aussage zu, eine sexuelle Beziehung zwischen Personen desselben Geschlechts sei unnatürlich.

Dem muss die Gesellschaft eine klare Absage erteilen. Deshalb fordern wir die Staatsregierung auf, die Beratungsstrukturen flächendeckend zu stärken und auskömmlich zu finanzieren. Nur so lässt sich eine sensibilisierte Zivilgesellschaft aufbauen, und nur so erhalten queere Personen Schutz und Unterstützung. Die Linksfraktion unterstützt die Forderung des CSD Pirna e.V., als Symbol für die Akzeptanz von LSBTIQ* die Regenbogenflagge vor dem Rathaus noch eine Woche länger hängen zu lassen.“

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