Sächsische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler leisten einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung und Aufarbeitung der SARS-CoV-2-Pandemie. Das Spektrum an noch ungelösten Problemen und offenen Fragen ist enorm vielschichtig.
Zum Beispiel werden viele SARS-CoV-2-Infizierte derzeit wahrscheinlich in der Statistik nicht erfasst, weil sie entweder gar keine oder keine typischen Symptome aufweisen und deshalb nicht getestet und gemeldet werden. Der tatsächlich infizierte Anteil der Bevölkerung ist aber ein Schlüsselparameter für die Prognose, wie sich Pandemie weiterentwickeln wird.
Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig (UFZ) verfolgt in Zusammenarbeit mit der TU Dresden einen Ansatz zur Ermittlung der Infektionsrate in der Bevölkerung mithilfe eines flächendeckenden Abwasser-Monitorings, um beispielsweise auch regionale Hotspots frühzeitig zu erkennen.
Das UFZ mit Projektleiter Prof. Dr. Georg Teutsch und Experten der TU Dresden wollen in den kommenden Monaten u.a. in Kooperation mit zahlreichen kommunalen Abwasserbetrieben in ganz Deutschland an der Erhöhung der Detektionsempfindlichkeit arbeiten. Der Haushalts- und Finanzausschuss des Landtages hat nun mehr als 1.2 Millionen Euro dafür freigegeben.
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der systematischen Erforschung des Corona-Virus und seiner Folgen für die Gesellschaft ist die Vernetzung von Experten und Fachgebieten. In einem neuen bayerisch-sächsischen Forschungsnetzwerk wollen Fachleute der Medizinischen Fakultät der TU Dresden um Prof. Dr. Alexander Dalpke sowie der TU München gemeinsam in verschiedenen Forschungsfeldern arbeiten.
Es geht unter anderem darum, den Verlauf einer Pandemie besser zu verstehen und daraus geeignete Präventionsmaßnahmen für die Behörden aber auch jeden Einzelnen abzuleiten und zu entwickeln. Für den vernetzen Forschungsansatz stellen die Abgeordneten des Sächsischen Landtages 750.000 Euro zur Verfügung.
Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow sagte dazu:
„Ich bin den Abgeordneten des Sächsischen Landtages dankbar für die Bereitstellung der Mittel. Damit können die breit angelegten Projekte nun final vorbereitet werden. Die Ansätze der Forscher verfolgen einen ganz konkreten Nutzen für jeden Einzelnen. Es geht um nicht weniger als unser aller Gesundheit und konkrete Wege mit einer Pandemie, wie wir sie derzeit erleben, umzugehen.
Auch in Zukunft ist die Menschheit nicht vor derartigen Bedrohungen gefeit. Wenn es uns aber gelingt uns darauf einzustellen, fällt es leichter im Ernstfall darauf zu reagieren. Ich wünsche allen beteiligten Wissenschaftlern und Partnern viel Erfolg bei ihrer wichtigen Arbeit!“
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