Nordsachsens Landrat Kai Emanuel hat mit Bedauern zur Kenntnis genommen, dass sich das Leipziger Klinikum St. Georg dazu entschlossen hat, die Pädiatrie des Fachkrankenhauses Hubertusburg in Wermsdorf zu schließen. „Dass stattdessen eine Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie eingerichtet wird, kann betroffene Eltern wohl kaum darüber hinwegtrösten, abends oder am Wochenende deutlich längere Wege zur nächsten Notfallambulanz in Torgau, Riesa, Leisnig oder Wurzen auf sich nehmen zu müssen.“
Gleichwohl gehe er davon aus, dass die Entscheidung über die Neustrukturierung des medizinischen Angebots an den verschiedenen Standorten des Klinikums St. Georg von Geschäftsleitung und Aufsichtsrat sorgfältig geprüft und abgewogen worden sei.
„Hauptproblem scheint mir hier die mangelhafte Kommunikation. Auch ich habe erst aus der Zeitung von der Entscheidung erfahren“, sagte der Landrat. Alle Beteiligten von vornherein einzubeziehen und nicht vor vollendete Tatsachen zu stellen, hätte viel Unmut ersparen können. Man müsse am Ende zwar nicht einer Meinung sein, aber zumindest vorab alle Meinungen hören.
Die Entscheidung erst im Nachhinein zu erklären, sei die denkbar schlechteste Lösung gewesen. „Hinzu kommt, dass die Bedeutung eines solchen Vorgangs für Wermsdorf natürlich viel größer ist als für eine Großstadt wie Leipzig“, so Kai Emanuel.
Machtgefälle im Kopf. Die neue „Leipziger Zeitung“ Nr. 80 ist da: Was zählt …
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