Sommergewitter gehen oft mit Starkregen einher, der für schnell ansteigende Wasserstände und lokale Überflutungen sorgen kann. Diese heftigen Regenfälle treffen Städte und Dörfer meist unvorbereitet. Auch Orte, die nicht in der Nähe von Gewässern liegen, können von Überschwemmungen und Schäden betroffen sein. Hinzu kommt, dass die von Trockenheit gezeichneten Böden das Regenwasser schlechter aufnehmen.
Damit sich Gemeinden und Privatpersonen in Sachsen besser auf Starkregenereignisse vorbereiten und Hochwasserrisiken mindern können, hat das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) zusammen mit dem Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung, dem Sächsischen Staatsministerium für Regionalentwicklung und den Pilotgemeinden Oderwitz, Leutersdorf und Meißen lokal angepasste Maßnahmen zur Starkregen-Vorsorge erarbeitet.
Im Rahmen des Projektes RAINMAN wurde eine »Toolbox« mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen zum Erstellen von Karten und Maßnahmenplänen entwickelt. Auf der Webseite erfahren die Nutzer, wie sie sich zum Schutz von Mensch und Infrastruktur auf Starkregenereignisse vorbereiten können. Dazu gehören Checklisten, Broschüren und Anleitungen zur Erstellung von Katastrophenschutzplänen für verschiedene geografische Gegebenheiten – vom Flachland bis zum Gebirge.
Mithilfe von Gefahrenkarten können lokale Entscheidungsträger mögliche Szenarien für ihre Ortslage ermitteln. Fließwegekarten zeigen, welchen Weg sich das Wasser im Falle von Starkregen bahnt und wo hohe Fließgeschwindigkeiten auftreten können.
Oderwitz und Leutersdorf in der Oberlausitz sowie die Stadt Meißen brachten sich als Pilotgemeinden in das Projekt ein. Eine Sturzflut im Leutersdorfer Ortsteil Spitzkunnersdorf hatte beispielsweise 2017 zu großen Schäden geführt. Wild abfließendes Wasser schoss über großräumige Feldflächen auf das nächste Gewässer zu, riss dabei Schlamm mit und überflutete die dazwischen gelegenen Siedlungsbereiche großflächig. Aus diesen Erfahrungen wurden konkrete Maßnahmen zur lokalen Prävention abgeleitet.
Das Projekt RAINMAN hatte eine Laufzeit von drei Jahren und wurde vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des Interreg Central Europe- Programmes mit 2,5 Millionen Euro gefördert. Der fachliche Austausch ging weit über Sachsen hinaus: Gemeinsam mit insgesamt neun Partnern und vielen Kommunen und Fachbehörden aus Österreich, Deutschland, Ungarn, Tschechien, Polen und Kroatien wurden Hilfestellungen für das Starkregen-Risikomanagement zusammengestellt, die in ganz Mitteleuropa Anwendung finden können. Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie führte als Leadpartner durch das Projekt.
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