Die Entscheidung scheint gefallen: Der ehemalige Bowlingtreff am Wilhelm-Leuschner-Platz wird endlich wieder einer Nutzung zugeführt. Das Leipziger Naturkundemuseum, das seit Jahren eine neue Heimat sucht, soll im Bowlingtreff untergebracht werden. Die CDU-Fraktion begrüßt diesen Vorschlag.

Dazu erklärt die Stadträtin des Wahlkreises Mitte, Dr. Sabine Heymann: Es ist eine gute Idee, dass unser naturkundliches Gedächtnis mitten in Leipzig präsentiert werden könnte und es ist gut, dass der frühere Bowlingtreff endlich eine sinnvolle Nachnutzung erfahren soll.

Dennoch bleiben einige Fragen offen, etwa die der Bürgerbeteiligung oder wie es mit den Vereinen weitergeht, die im bisherigen Museum untergebracht waren, im neuen Konzept aber keine Erwähnung mehr finden. Auch wird die Gestaltung des Außenbereichs am Wilhelm-Leuschner-Platz nicht geklärt und stattdessen eine gute Gelegenheit einfach verschenkt.“, so Heymann, die festhält:

Es ist hochgradig bedauerlich, dass kein Weg gesucht wurde, dieses lange emotional diskutierte Thema der interessierten Öffentlichkeit vorzustellen. Die Pandemie darf da nicht als Ausrede dienen.“

Kritisch weist der kulturpolitische Sprecher der Fraktion, Michael Weickert, auf die finanzielle Dimension des bevorstehenden Umzugs hin: 

Zwar ist die Maßnahme kulturpolitisch sehr sinnvoll: das Naturkundemuseum braucht endlich Klarheit und ein Konzept für einen neuen Standort. Auch hat es die gute Arbeit, die Direktor Ronny Maik Leder konzeptionell leistet, verdient, einen neuen Standort zu erschließen. Auf der anderen Seite sind die Kosten von geplanten 38 Millionen Euro jedoch exorbitant.

Und das Ende der Fahnenstange ist damit nicht erreicht, schließlich bedarf es ja noch der Depots zur Lagerung von Ausstellungsstücken. Mit städtischen Haushaltsmitteln werden wir den Umzug nicht stemmen können, zur Akquise von Fördermittel macht der Vorschlag der Verwaltung jedoch keine Angaben. Eine Festlegung auf einen Standort ohne Finanzierungskonzept lässt das Vorhaben von Anfang an auf tönernen Füßen stehen – hier erwarten wir Nachbesserungen.“

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