Am gestrigen Mittwoch teilte die Stiftung Sächsische Gedenkstätten mit, dass der amtierende Geschäftsführer Siegfried Reiprich zum Jahresende sein Amt aus persönlichen Gründen vorzeitig niederlegt. Die sächsische Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus (sLAG) sieht darin die Chance für einen überfälligen Neustart.
Die Mitglieder der sLAG kritisieren bereits seit vielen Jahren die politische Ausrichtung und Arbeitsweise der Stiftung. Die Ergebnisse der vom sächsischen Landtag in Auftrag gegebenen Evaluation aus dem Jahr 2019 bestätigten die formulierte Kritik. In einer ausführlichen Stellungnahme zur Evaluation unter dem Titel „Ein verlorenes Jahrzehnt“ forderten wir sowohl strukturelle als auch inhaltliche Veränderungen.
Josephine Ulbricht, Sprecherin der sLAG und Mitglied im Beirat der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, zur aktuellen Situation: „Der Neubesetzung der Position der Geschäftsführung der Stiftung muss ein transparentes Auswahlverfahren zugrunde liegen, das sich an klaren fachlichen Kriterien orientiert und die Gremien der Stiftung einbezieht. Die Personalentscheidung sollte sich außerdem auf Leitungskompetenzen wie eine respektvolle und offene Kommunikation und Konfliktmoderation fokussieren.
Die Stärke der sächsischen Erinnerungslandschaft liegt in ihrer Vielfalt und Diversität. Die Interessen aller Akteur/-innen müssen bei der Ausrichtung der Stiftungsarbeit Berücksichtigung finden. Dies kann sich zukünftig nur in einer dialogorientierten und partnerschaftlichen Kultur der Zusammenarbeit äußern.“
In den Prozess einer Neuorientierung der Stiftungsarbeit bringt sich die sLAG mit ihren über 60 Mitgliedern als Partnernetzwerk gern ein.
Donnerstag, der 25. Juni 2020: Ermittlungen im „Fahrradgate“ und Haftbefehle nach Angriff auf Syrer
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