Anlässlich der ersten nachgewiesenen Corona-Infektion im Schlachthof Weißenfels fordern Bündnis 90/Die Grünen Thüringen erneut mehr dezentrale sowie mobile Schlachtstätten.

Dazu erklärt Bernhard Stengele, Landessprecher der Bündnisgrünen: „Seit es in Thüringen keine großen Schlachthöfe mehr gibt, ist der Schlachthof in Weißenfels von zentraler Bedeutung für Thüringer Landwirt/-innen. Sollte dieser nun ebenfalls wegen eines Corona-Ausbruchs heruntergefahren werden müssen, wäre das fatal für die Nutztierhaltung in Thüringen, die derzeit in weiten Teilen auf die Kapazitäten des Schlachthofes in Weißenfels angewiesen ist.

Die Arbeitsbedingungen in den Schlachthöfen müssen schnellstens verbessert werden, um auch den Schutz der Angestellten zu gewährleisten. Unser Bundesvorsitzender Robert Habeck hat vor einigen Wochen bereits einen 7-Punkte-Plan zur Verbesserung der Lage in den Schlachthöfen vorgelegt, der dringend umgesetzt werden muss.“

Landessprecherin Ann-Sophie Bohm-Eisenbrandt ergänzt: „In den letzten Jahren ist die Zahl der Schlachthöfe und Schlachtstätten in Thüringen stark zurückgegangen. Wir brauchen jedoch mehr dezentrale Schlachtstätten – nicht nur um lange Anfahrtswege und Tiertransporte zu vermeiden, sondern auch um die wirtschaftliche Abhängigkeit von Großschlachthöfen wie jenen in Weißenfels zu verringern.

Das Land sollte endlich die Förderung von mobilen Schlachtstätten überarbeiten und niedrigschwelliger gestalten sowie die Zulassung von alternativen, hofnahen Schlachtungen wie dem Weideschuss auf den Weg bringen. Landwirtschaftliche Betriebe, die selbst eine Schlachtung betreiben oder aufbauen möchten, sollten vom Land Unterstützung durch Schulungen und Weiterbildungen erhalten.

Denn kleinere, dezentrale Schlachtstätten bieten nicht nur bessere Arbeitsbedingungen für die Angestellten, sondern tragen zur Wertschöpfung vor Ort sowie zu regionalen Wirtschaftskreisläufen bei. Und auch die Schlachtung selbst ist durch eine höhere handwerkliche Qualität fehlerfreier.“

Mittwoch, der 24. Juni 2020: Wenn ein Text der L-IZ in der Printausgabe der LVZ landet

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