Die rund 50 Meter lange Jablonowskistraße in Zentrum-Südost soll künftig dem Addis-Abeba-Platz zugeordnet werden, der die seit 2004 bestehende Städtepartnerschaft zur Hauptstadt Äthiopiens würdigt. Hintergrund der Umbenennung ist der Neubau der Grundschule vor Ort: Die Straße hat durch ihre Entwidmung den Straßencharakter verloren und ist als verkehrsberuhigte Spielstraße nun Teil des Schulvorplatzes.
Der Name Jablonowski erinnerte an den früheren polnischen Universalgelehrten Joseph Alexander Fürst Jablonowski. Er soll in den Vorrat an Straßennamen aufgenommen und möglichst bald in Leipzig wiederverwendet werden.
Voraussichtlich in ihrer Juli-Sitzung entscheidet die Ratsversammlung noch über weitere Neu- und Umbenennungen zahlreicher Straßen. Eine entsprechende Vorschlagsliste hat die Dienstberatung des Oberbürgermeisters jetzt auf den Weg gebracht.
So könnte unter anderem im neuen Wohnquartier westlich des Hauptbahnhofs in Zentrum-Ost eine etwa 380 Meter lange Straße künftig nach Annemarie Renger benannt werden. Die Stadt will damit an die 1919 in Leipzig geborene und 2008 in Remagen verstorbene SPD-Politikerin erinnern, die etwa als erste Frau Präsidentin des Deutschen Bundestages war. Der Stadtrat hatte beschlossen, dass eine Leipziger Straße nach Annemarie Renger benannt werden soll.
In einem neu entstehenden Wohngebiet in Plaußig-Portitz soll künftig eine Straße nach der Schriftstellerin Ricarda Huch und eine weitere nach dem Schriftsteller Lion Feuchtwanger benannt werden. Die Vorschlagsliste sieht zudem vor, im neuen Wohngebiet Rehbacher Straße in Knautkleeberg-Knauthain an sechs Straßen Namen zu vergeben, die alten Apfelsorten entlehnt sind: Celliniweg, Goldpeppingweg, Gravensteinerweg, Hasenkopfweg, Süderhexweg und Renetteweg. Die Namen fügen sich in die Umgebung ein – im angrenzenden Quartier „Wohnen am Klucksgraben“ sind die Wege bereits nach Beerensorten benannt.
In Anger-Crottendorf soll der bisher unbenannte, 1.600 Quadratmeter große Platz zwischen Gregor-Fuchs-Straße, Peilickestraße und Sellerhäuser Straße künftig Trinitatisplatz heißen. Er liegt unweit der Trinitatiskirche und ist bei Anwohnern bereits unter diesem Namen bekannt.
Den Arbeitsgruppen zur Straßenbenennung gehören unter anderem Vertreter des Stadtrates, des Amtes für Statistik und Wahlen sowie des Stadtarchivs an. Die neuen Namen werden erst mit Veröffentlichung des Beschlusses im Amtsblatt wirksam.
Weitere Informationen gibt es online unter www.leipzig.de/strassennamen.
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