Heute (8. Juni 2020) sind erneut Soldaten der Bundeswehr in Regie des Landeskommandos Sachsen in den sächsischen Landeswald entsandt worden. Die Soldaten unterstützen Sachsenforst bei der Eingrenzung der schwersten Borkenkäfer-Massenvermehrung, die je die sächsischen Wälder getroffen hat.
Zunächst werden rund 15 Soldaten in zwei Trupps in den Forstbezirken Bärenfels und Neudorf zum Einsatz kommen. Weitere Truppenverstärkungen werden in den kommenden Tagen auch in den anderen Teilen des Erzgebirges in den Forstbezirken Chemnitz, Marienberg und Eibenstock erwartet.
Insgesamt sollen rund 50 Soldaten der Offizierschule des Heeres in Dresden, der Unteroffiziersschule in Delitzsch sowie von weiteren Standorten die Revierförster und Waldarbeiter über einen Zeitraum von vier Wochen unterstützen. Der Einsatz erfolgt auf Grundlage eines Amtshilfeersuchens des Sächsischen Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft.
„Ich danke dem Umweltministerium und dem Landeskommando Sachsen für ihren Einsatz für den sächsischen Wald“, zeigt sich Mike Eller, der stellvertretende Geschäftsführer von Sachsenforst, erkenntlich und unterstreicht: „Wir erleben derzeit Waldschäden von historischem Ausmaß. Auch 2020 ist bislang ein zu trockenes Jahr. An fast allen Standorten haben wir mehr Borkenkäfer registriert als im vergangenen Rekordjahr. Deshalb ist die Unterstützung der Bundeswehr für den Erhalt der Wälder in Sachsen auch so wichtig.“
Bereits im August und September des vergangenen Jahres kamen Bundeswehrsoldaten im Landeswald zum Einsatz als das massive Schadausmaß immer ersichtlicher wurde.
In den Forstbezirken arbeiten die Soldaten mit den Forstleuten zusammen, um insbesondere befallene Fichten zu finden und sofort zu fällen. Anschließend werden die Stämme entrindet, wodurch die Entwicklung der Käfer gestoppt wird. Die Soldaten werden vor allem an Orten eingesetzt, wo noch wenige Bäume verteilt über größere Flächen befallen sind. Denn hier kann durch frühzeitige Maßnahmen eine flächige Ausbreitung effektiv verhindert werden.
Dazu Mike Eller: „In trockenen und warmen Jahren können aus einem Borkenkäfer-Paar im Frühjahr, 10.000 Nachkommen im Herbst entstehen. Kleine Maßnahmen am Anfang können somit hohe Schäden am Ende verhindern.“
Der mit Abstand größte Anteil der Waldschäden wird aber auch weiterhin durch die forstlichen Dienstleistungsunternehmen aus Sachsen und den benachbarten Bundesländern saniert. Spezielle Forstmaschinen erlauben die Aufarbeitung der großen Mengen und können die Schäden damit effektiv eingrenzen. Im Landeswald kommt darüber hinaus neben den Waldarbeitern auch eigene Maschinentechnik von Sachsenforst zum Einsatz.
Hintergrund Waldschäden
Stürme, Trockenheit und Borkenkäfer haben in den vergangenen zwei Jahren über sieben Millionen Kubikmeter Schadholz auf vielen tausend Hektar Waldflächen aller Eigentumsformen hinterlassen. Nach einem vergleichsweise milden Winter und trockenen Frühjahr vermehren sich auch in diesem Jahr unzählige Borkenkäfer unter idealen Bedingungen in den sächsischen Wäldern.
Gleichzeitig sind die Waldbäume durch die bereits seit zwei Jahren andauernde Trockenheit erheblich geschwächt. Auch bei einer durchschnittlichen Witterung im weiteren Jahresverlauf gehen die Experten von Sach-senforst von Schäden in der Höhe des Vorjahres aus. Bei einer Fortsetzung der Trockenheit und Hitze können aber auch deutlich höhere Schäden entstehen.
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