Lidl und Kaufland haben mit ihren Frischfleisch- sowie Frischgeflügel-Lieferanten vereinbart, ab spätestens Januar 2021 auf Werkverträge mit Dritten in den Kernprozessen Schlachtung, Zerlegung sowie Verpackung verzichten zu wollen.
Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, aber er reicht längst nicht aus, sagt Martin Schulz, Neuland-Schweinehalter und Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL): „Jetzt muss der gesamte Lebensmitteleinzelhandel (LEH), also auch Aldi, Rewe und Co., noch nachziehen. Auch sie beziehen Fleisch aus diesen Schlachtstrukturen mit menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen.
Mehr Qualität bedeutet aber auch höhere Kosten, deshalb fordert die AbL den LEH auf, endlich auf Preisdumping und Werbung für Billigfleisch zu verzichten. Das System Billig-Fleisch hat längst versagt, nun werden die Auswirkungen offenkundig. Wir brauchen einen Umbau in der Fleischbranche, in dem die ArbeitnehmerInnen fair entlohnt werden und die Bäuerinnen und Bauern für eine artgerechte Tierhaltung und klimaverträglichen Futteranbau honoriert werden.“
Ausführliche Stellungnahme der AbL, 22.06.2020.
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