Im Zuge des Maßnahmenpakets der Bundesregierung zur Konjunkturbelebung hat Frau Ministerin Klöckner einen kraftvollen Konjunkturschub für Tierwohlställe verkündet. 300 Millionen Euro sollen im Interesse des Tierwohls aufgelegt werden. Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e.V. teilt die Begeisterung der Ministerin für ihr Tun nicht.
Martin Schulz, AbL-Bundesvorsitzender und NEULAND-Schweinehalter aus dem Wendland, kommentiert: „Ministerin Klöckner weigert sich nach wie vor, die seit Februar 2020 vorliegenden Empfehlungen des von ihr selbst eingesetzten Kompetenznetzwerkes Tierwohl umzusetzen. In diesen von Experten breit getragenen Empfehlungen wird deutlich herausgestellt, dass eine Investitionsförderung nicht ausreicht, um den Sauenhaltern tatsächliche Anreize zu bieten, ihre Haltungsverfahren insgesamt auf eine höhere Tierwohlstufe zu stellen.
Die Betriebe brauchen eben nicht allein eine Investitionsförderung, sondern eine Perspektive. Wenn sie ihre Ställe tierwohlgerecht umbauen, kostet das nicht nur Geld, sondern bedeutet auch einen höheren Arbeitsaufwand sowie Leistungseinbußen. Die sogenannte „Borchert-Kommission“ hat deshalb für verlässliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen eine Tierwohlprämie vorgeschlagen.
Der Wissenschaftliche Beirat des Bundeslandwirtschaftsministeriums sowie die Borchert-Kommission haben die Kosten für den gesamten Umbau der Nutztierhaltung berechnet und beziffern den Förderbedarf für alle Tierarten zusammen auf 1,2 bis 3,6 Milliarden Euro im Jahr, die durch die Erhebung einer Tierwohlprämie finanziert werden sollen.
Dagegen bleibt das Investitionsförderprogramm von Frau Klöckner für die Betriebe und die Tierwohlziele Stückwerk. Die AbL schlägt dagegen vor, endlich die Empfehlungen des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung aktiv aufzugreifen und in die Umsetzung zu gehen. Das auf Zeit spielen der Ministerin kostet nur weitere Existenzen von bäuerlichen Betrieben und verhindert artgerechte Tierhaltung überall in den Ställen.“
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