Gesundheitsministerin Petra Köpping ruft aus Anlass des Welt-Blutspende-Tages am 14. Juni dazu auf, in der Spendebereitschaft nicht nachzulassen. „Blutspenden finden weiterhin statt und werden dringend benötigt! Bitte spenden Sie Blut, wenn sie sich fit und gesund fühlen. Damit teilen Sie leben. Chronisch Kranke und Krebspatienten sind auch jetzt auf lebensrettende Blutkonserven angewiesen“, erklärt die Ministerin.
In der bevorstehenden Ferienzeit hätten Krankenhäuser und Rettungsdienste ohnehin oft mit Engpässen bei der Blutversorgung zu kämpfen. Auch deshalb sei eine ungebrochene Spendenbereitschaft wichtig. „Ich danke allen, die den Aderlass als ihre Bürgerpflicht ansehen. Jede Blutspende zählt. Blutpräparate werden permanent zur Versorgung von Patienten in Notsituationen und chronisch Kranker benötigt“, so Ministerin Köpping.
In Sachsen war von Mitte März bis Mitte Mai die Patienten-Versorgung mit Blutpräparaten dank hoher Spendebereitschaft während der ersten Pandemiephase extrem hoch. Es gab erfreulicherweise viele Erstspender. Auch mit den Lockerungen war kaum ein Rückgang der Spendebereitschaft zu verzeichnen. Dennoch ist die Versorgung mit Blutpräparaten seit Mitte Mai angespannt, aber auf niedrigem Niveau gesichert.
Hintergrund ist die Rückkehr der Krankenhäuser in den Regelbetrieb sowie das Nachholen von verschobenen Operationen und Behandlungen. Dies führte ab Mitte Mai mit den ersten Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen zu einem sprunghaften Anstieg des Bedarfs in den Kliniken. Auch derzeit ist der Bedarf etwa noch um ein Drittel höher als üblich.
Dies lässt sich nicht in wenigen Tagen ausgleichen, sondern nur langfristig über die kommenden Wochen/Monate. Die Blutspendedienste haben deshalb zusätzliche Sondertermine eingerichtet und schöpfen alle personellen, zeitlichen und räumlichen Kapazitäten aus.
Patienten mit akutem Blutmangel zu helfen, das gelingt seit der Entdeckung des Blutgruppensystems durch den Arzt Karl Landsteiner im Jahr 1900 zuverlässig. Die Transfusion von Spenderblut gilt als einer der wichtigen medizinischen Durchbrüche im 20. Jahrhundert, sicherte Landsteiner einen Nobelpreis und rettet bis heute Jahr für Jahr unzähligen Menschen das Leben. Der Welt-Blutspende-Tag wird am 14. Juni – dem Geburtstag Landsteiners – begangen.
In Deutschland ist jeder Dritte mindestens einmal im Leben auf gespendetes Blut angewiesen. Ein umfänglich einsetzbares Kunstblut lässt auf sich warten. Seit den 1960er wird daran geforscht – ob Stammzellen gezüchtet werden, Wattwürmer als Ausgangsbasis dienen, die Mehrheit bleibt bis auf weiteres auf Blutspenden angewiesen. Der Bedarf liegt bei rund 650 Blutspenden pro Tag in Sachsen und rund 14.000 Blutspenden pro Tag in Deutschland.
Freitag, der 12. Juni 2020: Möglicherweise mehr als 100 Polizist/-innen in „Fahrradgate“ verwickelt
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