Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping ruft zum morgigen Tag der Organspende auf, „sich intensiv mit dem Thema Organspende zu befassen. Jeder sollte für sich entscheiden, ob er Organe und Gewebe spenden möchte oder nicht. Wir benötigen in Deutschland dringend mehr Spenderorgane. Denn die Organspende rettet in vielen Fällen Leben und hilft Menschen wieder gesund zu werden. In diese Lage kann jeder kommen. Ich appelliere an jeden, sich auch innerhalb der Familie mit der Frage der Organspende zu beschäftigen oder Beratung zu suchen.“
Im Jahr 2019 haben in Sachsen 66 Menschen postmortal ein oder mehrere Organe gespendet. Die Spendebereitschaft in der Region Ost (Sachsen, Thüringen, Sachsen- Anhalt) liegt bei 16,8 Organspendern pro eine Million Einwohnern. Der Bundesdurchschnitt der Spendebereitschaft liegt demgegenüber bei 11,2 Organspendern pro eine Million Einwohnern. Zum Stichtag 30. April 2020 warteten in Sachsen 439 Menschen auf Spenderorgane.
In Deutschland ist die Organ- und Gewebespende über die Entscheidungslösung geregelt. Die Entnahme von Organen und Geweben eines Menschen ist nur nach dem Tod zulässig, wenn die verstorbene Person zu Lebzeiten oder stellvertretend die Angehörigen zugestimmt haben. Der Bundesgesetzgeber hat im März Maßnahmen beschlossen, die die Spendebereitschaft in der Bevölkerung erhöhen sollen. Dazu gehören verpflichtende Informationsangebote bei Ärzten und Behörden.
Die neuen Maßnahmen treten 2022 in Kraft. Die sogenannte Widerspruchslösung fand im Bundestag nicht die erforderliche Mehrheit. Danach wäre eine Organentnahme immer möglich, wenn nicht der Betroffene ausdrücklich widersprochen hätte.
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