Die Beschäftigten der von Schließung bedrohten Schaudt Mikrosa GmbH werden am 17. Juni 2020 um 13 Uhr, vor ihrem Betrieb zur Kundgebung für den Erhalt der Schleifmaschinenfabrik zusammenkommen. „Wir glauben an unser Knowhow und wir werden alles dafür tun, um den Maschinenbaustandort zu retten. Die drohende Schließung unseres Traditionsbetriebs wäre ein herber Verlust für Leipzig. Unser Konzept für den Transformationsprozess liegen auf dem Tisch. Jetzt brauchen wir die richtigen Partner für die Umsetzung“, sagt Betriebsratsvorsitzende Frank Lorenz.
„Die Belegschaft hat ein alternatives Unternehmenskonzept, das sich den Herausforderungen durch Digitalisierung und Nachhaltigkeit stellt“, sagt Bernd Kruppa, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig. „Sollten die Gesellschafter das außer Acht lassen, handeln sie kurzsichtig. Wenn sich wirtschaftliche Unvernunft und Unkenntnis paaren, müssen wir das prinzipiell bekämpfen. Denn hier sollen ohne Not Werte vernichtet werden.“
Die Schaudt Mikrosa GmbH Leipzig zählt zu den wichtigsten Akteuren auf dem globalen Markt für Schleifmaschinen. Mit sieben weiteren Unternehmensmarken dieses Segments gehört die Firma zur United Grinding Group, die vor zwei Jahren an einen durch die Schweizer BZ Bank organisierten Investoren-Pool verkauft wurde.
Die IG Metall legte jüngst einen „4-Punkte-Plan“ für soziale Gerechtigkeit und eine stabile wirtschaftliche Entwicklung in Sachsen vor. Unter anderem fordert sie die Einrichtung einer sächsischen Industrieholding. Diese soll in die Krise geratene, branchenrelevante Unternehmen finanziell absichern, gute Beschäftigung sichern und ausbauen, sowie Voraussetzungen für Investoren schaffen, die daran interessiert sind, den Wandel im Maschinenbau mitzugestalten.
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