Am Universitätsklinikum Leipzig ist nach zwei Jahren Bauzeit eine neue Isolations-Intensivstation in Betrieb gegangen. Ab sofort stehen auf der nun fertiggestellten Station 11 Betten für die Versorgung isolationspflichtiger Intensivpatienten zur Verfügung. Gesundheitsministerin Petra Köpping und Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow eröffneten gemeinsam die neue Einrichtung, in deren Bau und Ausstattung der Freistaat Sachsen 5,2 Millionen Euro investierte.
Mit der neuen Station verfügt das Universitätsklinikum Leipzig jetzt über 11 Betten zur Isolation und gesonderten intensivmedizinischen Versorgung beispielsweise von hochinfektiösen Patienten. „Gerade die zurückliegenden Wochen haben uns sehr eindrücklich vor Augen geführt, wie wichtig die Vorhaltung solcher Bereiche ist“, sagt Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand am UKL.
Die Planungen für das Bauvorhaben, das innerhalb von zwei Jahren fertiggestellt und weit vor der Corona-Pandemie begonnen wurde, liegen länger zurück. Die Eröffnung kommt allerdings zur rechten Zeit, so dass das UKL jetzt zusätzliche Intensiv-Kapazitäten schaffen kann.
„Damit tragen wir auch dem politisch erklärten Ziel der Erhöhung der Zahl an Intensivbetten Rechnung“, ergänzt Dr. Robert Jacob, Kaufmännischer Vorstand. Das Universitätsklinikum Leipzig verfügt in der Folge nun über insgesamt 154 Intensivbetten für Erwachsene, ein stufenweiser weiterer Ausbau im Zuge der Corona-Pandemie läuft bereits.
„Die Einrichtung dieser besonderen Isolierstation ist gerade angesichts der Corona-Pandemie sehr zukunftsweisend und nachhaltig“, betonte Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping zur Eröffnung.
„Das Uniklinikum Leipzig nimmt damit weiter seine Verantwortung für eine bestmögliche Versorgung von vor allem schwerstkranken Patienten wahr. Als Gesundheitsministerin bin ich dem Uniklinikum sehr dankbar für seine Rolle, die es in der Pandemie übernommen hat. Es war und ist für den Freistaat enorm wichtig gewesen, dass von hier aus die Koordinierung für die Region Leipzig übernommen wurde.
Wir sind auch sehr erfreut und dankbar, dass die Zusammenarbeit insbesondere zwischen dem UKL und dem Klinikum St. Georg so hervorragend funktioniert hat. Das war sehr wichtig für die gute Versorgung der Patienten und die organisatorischen Abstimmungen während der Pandemie.“
Der Neubau wurde direkt über der ehemaligen Liegendkrankenvorfahrt der Zentralen Notaufnahme errichtet. Die so in unmittelbarer Nähe zu den bisherigen intensivmedizinischen Bereichen entstandene Station ergänzt die Strukturen am UKL durch Räume, die auf die Besonderheiten der Behandlung hochinfektiöser Patienten ausgerichtet sind. Dazu ist die Station durch Schleusen von den anderen Räumen des Klinikums abgetrennt und kann nach außen komplett abgeschottet werden. Alle Zimmer sind für die Einzelisolation von Patienten mit infektiösen Erkrankungen vorgesehen, können aber bei Bedarf auch mit mehreren Betten belegt werden.
Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow: „Derzeit wird die Frage ‘Was passiert im Falle einer zweiten Welle?’ in der Öffentlichkeit verstärkt diskutiert. Die neue Isolations-Station macht deutlich, dass die Universitätsmedizin in Leipzig bei einer derzeit stufenweisen Rückkehr zum Regelbetrieb auf ein eventuell erneut ansteigendes Infektionsgeschehen bestens vorbereitet ist.
Ausreichende Kapazitäten bei den Intensivbetten, das große Engagement des klinischen Personals hier am Uniklinikum Leipzig und nicht zuletzt die Medizinforschung tragen entscheidend dazu bei, dass der Freistaat im Umgang mit Epidemien und hochinfektiösen Krankheiten auch in Zukunft gut gerüstet ist. Danke für Ihre Arbeit!“
Um dem unterschiedlichen Gesundheitszustand der künftig hier behandelten Patienten gerecht zu werden, wurden unterschiedliche Zimmertypen eingerichtet. Einige verfügen über ein Patientenbad und können so für mobilere, weitgehend selbstständige Patienten genutzt werden. Andere Zimmer sind auf die Erfordernisse der Therapie langzeitbeatmeter oder auch immunsuprimierter Patienten ausgerichtet.
„Mit dieser Struktur können wir unter anderem unkompliziert und sicher Patienten, auch aus dem Ausland, jederzeit im Universitätsklinikum Leipzig aufnehmen. Dank der Räumlichkeiten, einem strikten Hygieneregime und speziell geschultem Personal ist die Wahrscheinlichkeit der Übertragung beispielsweise von antibiotikaresistenten Bakterien äußerst gering“, beschreibt Prof. Sebastian Stehr, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie am Universitätsklinikum Leipzig.
„Wir freuen uns sehr darüber, dass uns die Landesregierung hier mit Weitblick bereits vor Jahren mit den nötigen Mitteln unterstützt hat, um diese dringend erforderliche Struktur zu schaffen“, so Stehr weiter.
Finanziert wurde das Bauvorhaben mit 5,2 Millionen ganz überwiegend aus Mitteln des Freistaats Sachsen. Weitere 630.000 Euro für die Erstausstattung kamen aus Eigenmitteln des Universitätsklinikums Leipzig.
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