Die beiden obersten Fußball-Profiligen könnten laut Bundesinnenminister Seehofer ab Mitte Mai wieder ihren Spielbetrieb aufnehmen. Auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat dieser Idee zugestimmt. Doch die Umsetzung ist nicht nur konzeptionell noch lückenhaft, kritisieren Marika Tändler-Walenta, sportpolitische Sprecherin im Sächsischen Landtag, und Dr. Adam Bednarsky, Sprecher für Sport in der Leipziger Stadtratsfraktion Die Linke.

„Auch wenn Minister Seehofer betont, dass die Bundesligavereine nicht privilegiert werden sollen, ist das eben leider nicht auszuschließen. Die Vereine benötigen dauerhaft bis Saisonende große Testkapazitäten. Die Beschäftigten in systemrelevanten Bereichen, beispielsweise Erzieherinnen und Erzieher in Kitas, können von solch einem Luxus nur träumen.

Die Spieler müssen sich ausnahmslos den Regularien zum Infektionsschutz anpassen. Dass dies kontrolliert werden muss, zeigt der jüngste Regelverstoß des Hertha BSC-Stürmers Kalou. Schließlich gibt es in den ersten beiden Fußballligen zehn Infektionsfälle. Dass die DFL die Clubs zum Stillschweigen auffordert, zeigt, dass noch einiges im Argen liegt. Eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs begegnet also offensichtlichen Hürden.

Dem Vorschlag von Katja Kipping, die Spiele im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu übertragen,  stimmen wir zu. Dies beugt nicht nur sogenannten Corona-Partys vor, sondern ist auch ein Signal an die Fans, die den Sport so lebendig machen. Dennoch dürfen sich die Regierenden nicht von der DFL und anderen Institutionen überrumpeln lassen, denen es nicht an erster Stelle um den Gesundheitsschutz geht. Lösungen mit Augenmaß sind gefragt.“

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