Am Donnerstag (28.5.) hat Sachsens Umweltminister Wolfram Günther im Vogtland die Auswilderung der seltenen Flussperlmuschel gestartet. Erstmals in Deutschland wird nun eine große Anzahl fortpflanzungsfähiger Muscheln ausgewildert: Mehr als 1.300 zum Teil handtellergroße Tiere finden in den nächsten Wochen in ausgewählten vogtländischen Bächen ihren neuen Lebensraum. Zuvor wurden sie bis zu 20 Jahre lang aufgezogen und gepflegt.
Umweltminister Günther betonte aus diesem Anlass: „Flussperlmuscheln sind europaweit vom Aussterben bedroht. Wenn wir die Bestände stützen, stärken wir die Artenvielfalt und Ökosysteme in Sachsen. Außerdem ist diese Muschelart auf saubere Bäche angewiesen. Wenn es also der Muschel gut geht, dann geht es auch anderen Arten gut und das Gewässer ist in einem guten ökologischen Zustand. Deshalb danke ich allen, die das Projekt möglich machen und allen, die seit Jahren in dem Projekt arbeiten.“
Basis für Zucht und Auswilderung ist die von der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU) errichtete Flussperlmuschel-Zuchtstation in Bad Brambach. In den Anfangsjahren noch ohne feste Station, läuft hier seit 2012 vor allem unter Regie des Vogtlandkreises die sächsische Nachzucht der Flussperlmuscheln.
Um die Gewässer mit den besten Bedingungen für die schutzwürdigen Tiere zu finden, untersuchen Forscherinnen und Forscher der Technischen Universität Dresden seit 2015 vogtländische Perlbäche. Im Ergebnis wurden vier vogtländische Bäche ausgewählt, die den Flussperlmuscheln nun dauerhaft eine neue Heimat bieten sollen.
Die Aktion findet im Rahmen des vom Bundesumweltministerium (BMU) und Bundesforschungsministerium (BMBF) gemeinsam geförderten Verbundprojektes „ArKoNaVera“ statt. Weitere Informationen finden sich im Internet unter www.lanu.de/de/Bewahren/Flussmuscheln/Flussperlmuscheln-in-Sachsen.html oder unter www.flussmuscheln.de
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