„Ich ermuntere jeden Raucher, mit dem Qualmen aufzuhören. Denn dadurch verbessert sich täglich das körperliche Wohlbefinden und Lebensqualität wird zurückgewonnen“, erklärt die Sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping zum Nichtrauchertag 2020. Nach 24 Stunden sinke das Herzinfarktrisiko, am dritten Tag verbesserten sich nach und nach der Geschmacks- und Geruchssinn. Auch stelle sich bald eine bessere Kondition ein und die Haut werde straffer. Nach mehreren Jahren ohne Zigarettengenuss sinke zudem das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken.
Lungenkrebs ist eine der gravierendsten Folgen von Tabakkonsum. Nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg (DKFZ) werden in Deutschland etwa 87 % aller Lungenkrebserkrankungen durch Rauchen verursacht und wären somit vermeidbar. Das Gemeinsame Krebsregister der ostdeutschen Bundesländer (GKR) informiert darüber, dass in Sachsen jedes Jahr 1.440 Männer und 560 Frauen ihrer Lungenkrebserkrankung (Durchschnitt der Jahre 2017 und 2018) erliegen.
Im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen hat Lungenkrebs eine äußerst schlechte Prognose. Nach Auswertungen des GKR überleben nur 16 % der Männer und 24 % der Frauen die ersten fünf Jahre nach einer Lungenkrebsdiagnose. Die Überlebensrate hat sich damit zwar in den vergangenen 30 Jahren verdoppelt, Lungenkrebs gehört aber weiterhin zu den drei Krebserkrankungen mit der schlechtesten Prognose.
Schätzungen des GKR zufolge werden in diesem Jahr in Sachsen ungefähr 1.870 Männer und 870 Frauen neu an Lungenkrebs erkranken. Von diesen 2.740 Neuerkrankungen sind 2.380 auf Rauchen zurückzuführen. Bei den Neuerkrankungen setzt sich die in den vergangenen zehn Jahren beobachtete sinkende Tendenz bei Männern fort, während die Zahl bei Frauen weiter steigt.
Da es für Lungenkrebs kein Früherkennungsprogramm gibt, ist die beste Vorsorge weiterhin nicht zu rauchen bzw. mit dem Rauchen aufzuhören. Raucher und Raucherinnen sollten hierfür gegebenenfalls Hilfe in Anspruch nehmen – zum Beispiel in Form von Raucherberatung oder Verhaltenstherapie. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass dadurch die Erfolgschancen für eine Entwöhnung vom Tabakkonsum steigen.
In Raucherentwöhnungskursen lernen Raucher und Raucherinnen, ihre Motivation zu rauchen zu hinterfragen und Situationen, in denen sie bisher geraucht haben, rauchfrei zu erleben. Die Kurse werden von den meisten Krankenkassen unterstützt. Etwa 60 % der sächsischen Suchtberatungs- und -behandlungsstellen (www.suchthilfe-sachsen.de/online-datenbank-der-saechsischen-suchtkrankenhilfe/online-datenbank/)
bieten Rauchentwöhnungsangebote an.
Darüber hinaus halten weitere Einrichtungen wie zum Beispiel die Raucherambulanzen der Technischen Universität Dresden und der Technischen Universität Chemnitz (www.tu-chemnitz.de/hsw/psychologie/professuren/klinpsy/RAC), Krankenkassen und niedergelassene Ärzte entsprechende Angebote vor. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet unter www.rauchfrei-info.de online ein Programm zum Ausstieg aus dem Rauchen an.
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