Staatsminister Thomas Schmidt hat heute (18. Mai 2020) in Zinnwald-Georgenfeld (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) die erste Bodenstation des Satellitenpositionierungsdienstes „SAPOS“ in Betrieb genommen. Der Satellitenpositionierungsdienst des Staatsbetriebs Geobasisinformation und Vermessung Sachsen (GeoSN) bietet kostenfrei Zugang zu den amtlichen Koordinaten an – in einem hochpräzisen Echtzeitdienst bis auf einen Zentimeter genau. Bodenstationen liefern noch genauere Daten als die bisher vom GeoSN verwendeten Stationen auf Dächern.
„Nutzer aus vielen Bereichen sind auf diese exakten Daten angewiesen, die unser Staatsbetrieb GeoSN bereitstellt – beim Verlegen von Leitungen, Ausmessen von Grundstücken, Steuern von Landmaschinen und Schiffen und beim Bau von Straßen und Brücken kommt es oft auf den Zentimeter an“, sagte Staatsminister Schmidt. „Der sachsenweit flächendeckende und kostenfreie Zugriff auf die präzisen Daten ist ein großer Vorteil gerade für kleine und mittlere Unternehmen, die sehr genau arbeiten müssen.“
GeoSN bietet SAPOS rund um die Uhr an. Der Positionierungsdienst empfängt Signale von insgesamt 115 internationalen Satelliten. Damit liefert er bis auf einen Zentimeter genaue 3D-Positionen. Die Nutzer erhalten über das mobile Internet individuell für ihren Standort berechnete Daten. Positionierungsaufgaben können so mit hoher Effizienz und minimalem Investitionsaufwand erledigt werden. Der Zugriff ist gleichzeitig für viele Nutzer möglich.
In Sachsen verteilt gibt es derzeit 19 SAPOS-Stationen, die permanent Signale von Satelliten empfangen und in Echtzeit zu den Berechnungsstellen des GeoSN weiterleiten. Zusätzlich werden 17 grenznahe Stationen aus Polen, Tschechien und benachbarten Bundesländern eingebunden. Dadurch ist auch nahe der Landesgrenze eine präzise Lagebestimmung möglich.
Die Station Zinnwald-Georgenfeld ist die erste von fünf sächsischen Bodenstationen, die künftig dank ihrer Stabilität und Genauigkeit die Randlagen des Freistaates umschließen und datentechnisch absichern sollen. Sie wird auch den tschechischen Nachbarn für ihren Satellitenpositionierungsdienst „CZEPOS“ zur Nutzung zur Verfügung gestellt.
Hintergrund:
SAPOS ermöglicht die satellitengestützte Positionsbestimmung bis auf den Zentimeter genau. Der Dienst ist ein Gemeinschaftsprojekt der Vermessungsverwaltungen der Bundesländer. Die 19 sachsenweit betriebenen Referenzstationen empfangen und verarbeiten kontinuierlich Daten europäischer, US-amerikanischer, russischer und chinesischer Satellitensysteme. Damit werden Korrekturdaten berechnet, die der Nutzer – zusätzlich zu den direkt empfangenen Satellitensignalen – für eine hochgenaue Positionierung benötigt.
Der GeoSN stellt kostenfrei seit August 2019 im Dauerbetrieb jede Sekunde Korrekturwerte für die empfangbaren Satelliten zur Verfügung. Landwirte und landwirtschaftliche Dienstleister konnten den Dienst in einem „Probejahr“ kostenlos bereits seit dem Herbst 2018 nutzen. Zuvor musste für die Nutzung überwiegend bezahlt werden. Im Jahr 1996 wurde die erste sächsische SAPOS-Station in Betrieb genommen, seit dem Jahr 2004 wird der Echtzeitdienst angeboten.
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