Wo es früher summte und brummte, ist es in den vergangenen Jahren leiser geworden: Immer noch wird der Lebensraum für Insekten knapper, immer noch nimmt die Menge der Insekten und die Zahl der Arten ab. Um überleben zu können, brauchen Schmetterlinge und andere Insekten deshalb möglichst viele Blühflächen.

Hier setzt die seit 2015 bestehende sachsenweite Mitmachaktion „Puppenstuben gesucht – Blühende Wiesen für Sachsens Schmetterlinge“ an. Sie richtet sich an alle, die Flächen für Schmetterlinge und andere Insekten anlegen möchten. Dies sind meist Kommunen, Unternehmen, Wohnungsgesellschaften, Vereine aber auch Privatleute.

Anlässlich des Saisonauftakts betonte Sachsens Umweltminister Wolfram Günther am Montag (25.5.) in Dresden: „Artenschutz fängt vor der Haustür an. Das zeigt die sächsische Puppenstubenaktion eindrücklich und erfolgreich. Mit dem Ansatz, vor Ort Wiesen in Schmetterlingswiesen zu verwandeln und entsprechend zu pflegen, möchten wir Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen weiterhin für das Thema sensibilisieren und gewinnen.

Schließlich spielen Insekten eine entscheidende Rolle in unseren Ökosystemen, unter anderem als Nahrungsquelle für andere Tiere und als Bestäuber für Pflanzen. Inzwischen werden rund 500 Wiesen als ‚Schmetterlingswiese‘ im Rahmen des Projektes bewirtschaftet. Die Zahl hat sich in einem Jahr mehr als verdoppelt! Allen, die hier mitmachen, danke ich sehr herzlich – genauso, wie den Projektpartnern. Sie sorgen dafür, dass die Puppenstuben-Aktion beachtet und professionell begleitet wird.“

In einer Broschüre sowie auf einer Homepage wird das Wissen bereitgestellt, das für die Pflege einer Schmetterlingswiese nötig ist. Dazu gehört die Förderung von Nahrungspflanzen für Raupen und Falter genauso wie die Reduzierung der Mahd und der Einsatz geeigneter Technik. Eine Wiesenbörse bringt Wiesenbesitzer und -pfleger zusammen, und eine Karte zeigt die Standorte der Wiesen.

Die Schmetterlingswiesen-Pfleger können einen Blog schreiben und so ihre Erfahrungen mitteilen. Dank der Initiative „Sachsen blüht“, über die bei einer ausreichend großen Fläche zertifiziertes, standortgerechtes Saatgut ausgereicht wird, konnten viele Wiesen entstehen.

Hintergrund:

Die Aktion „Puppenstuben gesucht …“ wird durch die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt, das Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden, den Naturschutzbund Deutschland (NABU), Landesverband Sachsen e. V., das Sächsische Landeskuratorium ländlicher Raum e. V. und den Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) e. V., Landesverband Sachsen getragen.

Finanziell unterstützt wird das Projekt über den Naturschutzfonds der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt aus Zweckerträgen der Lotterie Glücksspirale sowie durch das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft.

Nur wenige Schmetterlingsarten scheinen von den Natura 2000-Schutzgebieten zu profitieren

Nur wenige Schmetterlingsarten scheinen von den Natura 2000-Schutzgebieten zu profitieren

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar