Zu einer „Parade für den Erhalt der Mikrosa Maschinenbaufabrik“ am Donnerstag, 28.05.2020, ab 12 Uhr rufen verschiedenen Leipziger Betriebe, Kulturschaffende der Stadt und die IG Metall Leipzig auf. Unter dem Motto „Kultur und Industrie gehören zusammen“ geht es um den Erhalt des von der Schließung bedrohten Maschinenbauunternehmens Schaudt Mikrosa GmbH.
Parade für den Erhalt der Mikrosa Maschinenbaufabrik
#Industrie und Kultur gehören zusammen
11.00 Uhr: Roadshow (mit Aufbau)
12.00 Uhr: Start Parade bei Mirkosa
12.10 Uhr: Kirow und Heiterblick werden passiert
12.20 Uhr : Plagwitzer Bahnhof (12.20 Uhr für Fotografinnen, Kamerateams)
12.40 Uhr: Siemens CS
- Empfang durch Siemens Beschäftigte
- Kundgebung mit Bernd Kruppa, Erster Bevollmächtigter IG Metall Leipzig und Michael Hellriegel, Betriebsratsvorsitzender Siemens Schaltanlagenbau
13.10 Uhr: Parade stößt auf Gießerstraße
- Gusswerke kommen dazu
13.25 Uhr: Parade passiert Schaubühne Lindenfels
- Beitrag aus Kultur und Gastronomie
13.50 Uhr: Parade erreicht Felsenkeller
- Abschluss/ Danksagung/ Beendigung
Zum Hintergrund:
Die United Grinding Group, das Konsortium zu dem die Schaudt Mikrosa GmbH gehört, will weiß machen, die Corona-Pandemie hätte das Unternehmen in eine ausweglose Krise gestürzt und die Schließung sei unausweichlich. Die 165 Mitarbeiter halten das für Hanebüchen. „Die Gesellschafter wollen sich aus der Verantwortung stehlen“, sagt Frank Lorenz, Betriebsratschef bei Schaudt Mikrosa GmbH Leipzig.
Die Schaudt Mikrosa GmbH zählt seit Jahren zu den wichtigsten Akteuren auf dem globalen Markt für spitzenlose Schleifmaschinen. Die United Grinding Group ist ein international tätiges Maschinenbaukonsortium, das zu den Weltmarktführern zählt. Laut eigenen Angaben macht die Gruppe 700 Millionen Jahresumsatz. Gekauft wurde die United Grinding Group 2018 durch einen von der Schweizer BZ Bank organisierten Investorenpool.
Die Entwicklung der United Grinding Group war bis zu dieser Übernahme sehr positiv. Die neuen Eigentümer versprachen, diesen Erfolgskurs fortzusetzen. Kaum zwei Jahre später, passiert das genaue Gegenteil, die Schaudt Mikrosa GmbH soll Gewinninteressen geopfert werden. Obwohl die Belegschaft zukunftsfähige Vorschläge und Lösungen geliefert hat.
„Die Maßnahme folgt kurzsichtigen Interessen, ist phantasielos und geht auf Kosten der Beschäftigten“, so Bernd Kruppa erster Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig. „Trotzdem hält man bei der United Grinding Group offenbar gerne die Hand auf und kassiert Kurzarbeitergeld, um sogar noch laufende Lohnkosten zu sparen“, so Kruppa.
2020 feiert Sachsen das Jahr der Industriekultur. Leipzig war und ist Schrittmacher des technologischen Fortschritts von dem die gesamte Stadtgesellschaft profitiert. Durch Arbeitsplätze und Steuereinnahmen, die wiederum das kulturelle Leben der Stadt, insbesondere im Stadtteil Plagwitz möglich machen. Wenn bei Mikrosa die Lichter ausgehen, dann verliert die Stadt nicht nur Arbeitsplätze, technologisches Knowhow und Kapital, dann verschwindet auch ein Stück Industriekultur.
Deshalb demonstrieren unter anderem die Belegschaften von Siemens Leipzig, Kirow Ardelt GmbH, der Gusswerke Leipzig und Kulturschaffende aus dem Stadtteil für den Erhalt des Schaudt Mikrosa Werkes in Plagwitz.
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