Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert klare Regelungen für den Schutz der Beschäftigten, der Kinder und deren Eltern. Aus Sicht der Gewerkschaft kommt die vollständige Öffnung der Einrichtungen in Sachsen viel zu schnell.
„Natürlich haben sich viele die Normalität zurückgewünscht. Das muss aber mit Bedacht erfolgen, der Gesundheitsschutz hat hierbei oberste Priorität“, fordert Oliver Greie, Landesbezirksleiter für ver.di in der mitteldeutschen Region.
„Lange vor dem Ausbrechen der Pandemie haben wir auf die unzureichenden Bedingungen in einer Vielzahl der Kindertageseinrichtungen hingewiesen. Mangelhafte Ausstattung und ein problematischer Betreuungsschlüssel, der sowohl für die Erzieherinnen, als auch für die ihnen anvertrauten Kinder eine Belastung darstellten, waren und sind keine Einzelfälle“, kritisiert Greie die Versäumnisse der Vergangenheit.
Detlef Heuke, Fachbereichsleiter für den Sozial- und Erziehungsdienst, verweist auf die nur schwer zu realisierenden Anforderungen. „Eine bereits vor der Pandemie angespannte personelle Situation in vielen Einrichtungen wird mit dem notwendigen Schutz der älteren Kolleginnen durch deren Einstufung in eine Risikogruppe noch verschärft. Es wird demzufolge eine kaum lösbare Herausforderung, mit den noch verbleibenden Beschäftigten den Anspruch auf konstante, kleine und getrennte Gruppen aufrecht zu erhalten.“
„Mit den Auflagen und den Reglementierungen für Eltern und Personal entsteht eine Situation, die Spannungen geradezu provoziert. Schriftliches Dokumentieren von Kontakten und damit einhergehende Rechtsunsicherheiten, Unklarheiten bei der Zuordnung zu Risikogruppen und nicht zuletzt die noch immer unzureichende Ausstattung mit Desinfektionsmitteln sind besorgniserregende Fakten.“
„Das Kindeswohl ist ebenso schützenswert wie das der Beschäftigten. Beides gegeneinander abzuwägen, lehnen wir ab. Stattdessen müssen alle noch offenen Fragen geklärt werden, ehe ein Regelbetrieb gestartet werden kann“, appelliert Greie an die Verantwortlichen.
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