Sachsens Umweltminister Wolfram Günther und Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert haben am Mittwoch (13.5.) offiziell die Hochwasserschutzmaßnahmen an der Weißeritz in Dresden abgeschlossen. Die Bauarbeiten begannen im September 2009 und erfolgten in sechs Bauabschnitten auf einer Länge von insgesamt rund 4,7 Kilometern.
Insgesamt wurden 37 Millionen Euro in den Hochwasserschutz entlang der Weißeritz investiert. Bei Hochwasser können nun bis zu 400 Kubikmeter Wasser pro Sekunde abfließen, ohne dass der Fluss über die Ufer tritt.
Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert: „Für den Ausbau der Weißeritz haben wir nicht nur die verheerenden Schäden des Jahrhunderthochwassers 2002 zugrunde gelegt, sondern auch den Klimawandel vor Augen, der befürchten lässt, dass Sturzfluten von lokalen und regionalen Gewässern künftig häufiger zu erwarten sind.
Aus diesen Überlegungen entstand ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der Landestalsperrenverwaltung und der Landeshauptstadt Dresden. Zusätzlich haben wir die Maßnahme in den städtischen Plan zur Hochwasservorsorge integriert und mit den baulichen Maßnahmen zur Entwicklung der angrenzenden Stadtgebiete verzahnt.“
Sachsens Umweltminister Wolfram Günther dankte der Stadt für die intensive und konstruktive Zusammenarbeit. „Die Weißeritz hat im August 2002 weite Teile Dresdens unter Wasser gesetzt. Nun haben wir gemeinsam mit der Stadt einen überdurchschnittlich guten Schutz der Stadtteile entlang des Flusses erreicht. Das war eine sehr komplexe und zugleich vorrangige Aufgabe.
Wichtig ist mir auch, dass die ökologische Situation jetzt besser ist. Nun ist der Fluss in diesen Bereichen durchgängig und Fische oder andere im Wasser lebende Tiere können flussaufwärts wandern. Das zeigt: Selbst in Ortslagen können wir notwendigen Hochwasserschutz mit wichtigen ökologischen Belangen verbinden. Und mit dem Grünzug ist der Fluss für die Menschen in Dresden wieder besser erlebbar.“
Wegen der hohen Fließgeschwindigkeiten bestehen bei Hochwassergefahr an der Weißeritz nur kurze Vorwarnzweiten. Beim Augusthochwasser 2002 hatte der Fluss große Teile des Stadtgebietes überflutet und Schäden von rund 250 Millionen Euro verursacht. Daher ist Hochwasservorsorge an der Weißeritz für Dresden von besonderer Bedeutung.
Zu wesentlichen Einzelmaßnahmen gehörten der Abbau von Sohlschwellen sowie partielle Vertiefungen, um ein einheitlicheres Gefälle zu schaffen und die Durchgängigkeit zu verbessern. Zudem wurden Böschungen und Hochwasserschutzwände errichtet oder erneuert. Besonders schwierig gestaltete sich der so genannte Weißeritzknick. Hier wurde vor allem das Flussbett ausgeweitet und somit um 15 bis 20 Meter verbreitert.
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates hatte als Träger der Maßnahme zunächst den Auftrag, die Maßnahmen auf ein Hochwasser auszurichten, wie es statistisch betrachtet einmal in 200 Jahren auftritt (HQ200, entspricht 273 Kubikmetern Wasser pro Sekunde). Das Schutzziel der Landeshauptstadt Dresden ging jedoch darüber hinaus und liegt bei einem schadlosen Abfluss von bis zu 400 Kubikmetern Wasser pro Sekunde.
Die aus dem höheren Schutzziel entstandenen Mehrkosten von 14 Millionen Euro übernahm die Stadt. Das Gesamtvorhaben wurde außer mit Landes- und Bundesmitteln auch mit EU-Mitteln in Höhe von knapp sechs Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.
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