Vor dem heutigen Automobilgipfel bei der Bundeskanzlerin, sagt Sachsens Wirtschafts-, Arbeits- und Verkehrsminister Martin Dulig: „Eine reine Kaufprämie, um den Absatz von Neuwagen anzukurbeln, halte ich für deutlich zu kurz gesprungen. Kaufentscheidungen werden vorgezogen, der Absatz würde – wie in der Finanzkrise zu sehen war – in den Folgejahren erneut einbrechen.
Besonders profitiert haben damals Hersteller von preiswerten Kleinwagen, welche vor allem im nichteuropäischen Ausland produziert wurden. Zudem müssen zuerst die großen Hersteller ihren Beitrag leisten: Es ist paradox, wenn wir eine Prämie diskutieren, die von allen Steuerzahlern finanziert werden soll und zeitgleich wollen deutsche Automobilkonzerne Milliarden Euro an Boni an ihre Aktionäre ausschütten.
Wir sollten hingegen die derzeitige Situation dafür nutzen, um die Verkehrs- und Technologiewende in unserem Land voranzutreiben und nicht 1:1 so weiter zu wirtschaften, wie vor der Krise.
Besser als eine Neuwagenprämie wäre daher ein langfristig wirksames Bonus-Programm für Zukunfts-Investitionen für die Autohersteller und deren Zulieferer. Mit Hilfe eines staatlichen Investitions-Bonus, ähnlich der einzelbetrieblichen Förderung über das GRW-Programm, könnten Unternehmer Investitionen in moderne, energieeffiziente Maschinen und Anlagen tätigen, Gebäude umrüsten und so neue, umweltfreundliche Technologien und Verfahren gefördert werden.
Dies würde neben den Automobilherstellern vor allem auch den von den Corona-Ausfällen stark betroffenen Zulieferern helfen, sich für die Zukunft besser aufzustellen. Auch branchenübergreifend würde solch ein Investitions-Bonus positiv wirken – etwa den Maschinenbau und die Bauindustrie unterstützen.“
Die neue Leipziger Zeitung Nr. 78: Wie Corona auch das Leben der Leipziger verändert hat
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