Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat heute (6. Mai 2020) rund 3,13 Millionen Euro für den Erhalt national bedeutsamer oder das kulturelle Erbe prägender Kulturdenkmale in Sachsen bereitgestellt. Deutschlandweit werden aus dem Denkmalschutzsonderprogramm IX der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Monika Grütters, insgesamt 50 Millionen Euro ausgereicht. Das Sonderprogramm war kurzfristig um 20 Millionen Euro aufgestockt worden, um das Handwerk in Zeiten der Corona-Pandemie zu unterstützen.

Die Mittel fließen in diesem Jahr in 19 Denkmale im Freistaat Sachsen. Kirchen und Industriedenkmale, Burgen und Schlösser, Villen, aber auch ein Ballsaal in einem Gasthaus und der Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis in Chemnitz können mit den Bundesmitteln sowie unter einer vergleichbaren Kofinanzierung des Freistaates Sachsen saniert werden.

Der Freistaat Sachsen stellt im Sonderprogramm Denkmalpflege des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung im aktuellen Haushaltsjahr zehn Millionen Euro für den Erhalt von bedeutsamen Denkmalen bereit. Aus diesem Programm werden auch die Vorhaben des heute beschlossenen Denkmalschutzsonderprogramms unterstützt. Die bedeutsamen und in der Regel ortsbildprägenden Denkmale können durch die Unterstützung um- oder wiedergenutzt werden und erstrahlen in neuem Glanz.

„Sachsen kann sich glücklich schätzen über viele Denkmale, die uns unsere Geschichte bewusst machen und sie zu bewahren helfen. Sie machen die Vergangenheit sichtbar und inspirieren zu neuen Vorhaben und der Entwicklung unserer sächsischen Heimat“, sagte Staatsminister Thomas Schmidt. „Die Sanierung der Denkmale ist jedoch nicht allein kulturell-historisch bedeutsam: Sie verschafft auch einer Vielzahl von Gewerken und hochspezialisierten Handwerkern Aufträge.“

Hintergrund:

Der Bund unterstützt mit dem Denkmalpflegeprogramm „National wertvolle Denkmale“ und mit dem Denkmalschutzsonderprogramm den Erhalt wertvoller Denkmale bundesweit. Das Denkmalpflegeprogramm wird jährlich aufgelegt und vom Bundesverwaltungsamt bewilligt. Das Denkmalschutzsonderprogramm wird in unregelmäßigen Abständen beschlossen – heute zum neunten Mal. Voraussetzung für die Bundesförderung ist eine Förderung in entsprechender Höhe durch die Länder. Die Bewilligung erfolgt durch das Landesamt für Denkmalpflege, das als zuständige Fachbehörde hier durch die Verzahnung von fachlicher Prüfung und Bewilligung Synergieeffekte geriert.

Projekte

Stadt Chemnitz:
Ehemalige Maschinenbauhalle Chemnitz (490 000 Euro)
Bahnbetriebswerk/Lokschuppen Chemnitz (449 954 Euro)
Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis Chemnitz (165 000 Euro)

Stadt Dresden:
Künstlerhaus Staude in Dresden (60 000 Euro)
Kirche Leubnitz-Neuostra in Dresden (165 000 Euro)

Stadt Leipzig:
Nathanaelkirche Leipzig (165 000 Euro)

Erzgebirgskreis:
Rathaus Marienberg (20 000 Euro)

Landkreis Görlitz:
Empfangsgebäude Bahnhof Großschönau (200 000 Euro)
Gutsspeicher Großhennersdorf (173 060 Euro)
Herrenhaus Ober-Neundorf (155 000 Euro)

Landkreis Leipzig:
Kreutzbach-Orgel in der Pegauer Stadtkirche St. Laurentius (80 000 Euro)

Landkreis Meißen:
Schloss Jahnishausen (214 522 Euro)
Friedenskirche Radebeul (165 000 Euro)

Landkreis Mittelsachsen:
Gasthof Wilder Mann in Ostrau (19 000 Euro)

Landkreis Nordsachsen:
Barockschloss Dahlen (100 000 Euro)

Vogtlandkreis:
Evangelische Kirche St. Jakobus in Oelsnitz/Vogtl. (165 000 Euro)

Landkreis Zwickau:
Pfarrhaus Hohenstein-Ernstthal (165 000 Euro) Burg Schönfels (100 000 Euro) Alte Kapelle auf dem Friedhof in Meerane (75 000 Euro)

Dienstag, der 5. Mai 2020: Sachsen plant einen 750-Millionen-Euro-Schirm für Kommunen

Dienstag, der 5. Mai 2020: Sachsen plant einen 750-Millionen-Euro-Schirm für Kommunen

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar