Derzeit kursieren verschiedene Tipps, wie Verbraucher mit zu viel gekauften Lebensmitteln umgehen sollen. Zum Beispiel, dass man frisches Fleisch direkt in der Supermarkt-Verpackung einfrieren könne. Die Verbraucherzentrale empfiehlt, solchen Ratschlägen nicht zu folgen und informiert, wie man Lebensmittel ohne Qualitätsverlust und Gesundheitsgefahren aufbewahrt.
Fleisch nicht in der Originalverpackung einfrieren
„Die Verpackungen, in denen man Fleisch im Supermarkt kaufen kann, sind grundsätzlich nicht zum Einfrieren geeignet“, sagt Diana Marwitz, Expertin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Brandenburg. Sie sind nicht für Tiefkühltemperaturen produziert worden. „So könnten unerwünschte Stoffe aus der Verpackung ins Lebensmittel übergehen.
Das zugegebene Gasgemisch aus Sauerstoff, Stickstoff und Kohlendioxid in den Plastikschalen übersteht die Tiefkühlung ebenso nicht. Das Fleisch kann ranzig werden“, sagt die Expertin. Daher sollten Verbraucher gekauftes Fleisch in jedem Fall aus der Verpackung nehmen und in ein gefriergeeignetes Gefäß umlagern.
Brot und Butter sind gut einzufrieren
Grundsätzlich sollten Verbraucher alle Produkte zum Einfrieren in eine Gefriertüte umpacken. „Butter eignet sich gut zum Einfrieren“, sagt Marwitz. In einer Gefriertüte kann man sie problemlos zehn Monate lagern. „Wer zu viel Brot oder Brötchen gekauft hat, kann diese vorübergehend auch einfrieren. Brot trocknet bei Tiefkühltemperaturen allerdings schnell aus und sollte aus diesem Grund nicht zu lange im Gefrierfach bleiben.“
Nudeln und Reis halten lange
Wer Nudeln oder Reis vorrätig hat, muss sich keine Sorgen machen, da beide sehr lange haltbar sind. „Vorteil dieser Produkte ist, dass sie nicht nur ein langes Mindesthaltbarkeitsdatum haben. Auch nach Ablauf des Datums sind sie in der Regel noch lange genießbar“, so Marwitz. „Bei in Karton verpackten Nudeln empfehlen wir für eine längere Haltbarkeit jedoch, den Inhalt idealerweise in ein Schraubglas umzufüllen“, so die Expertin. Glas oder Porzellan sind die besten Materialien für die Aufbewahrung.
Einwegverpackungen gut für den Hobbykeller
Manche Verbraucher bewahren schöne Eis- oder Margarinedosen auf, um diese ein weiteres Mal zu benutzen. „Es ist grundsätzlich immer ein guter Gedanke, Dinge zu recyceln. Bei Einwegverpackungen raten wir jedoch, sie nicht nochmal für Lebensmittel zu verwenden“, sagt Marwitz. Die Behältnisse sind nur als Einwegverpackung produziert worden.
Beim heißen Spülen oder beim Einfüllen fetthaltiger Lebensmittel zum Beispiel können sich Chemikalien aus der Verpackung lösen und ins Lebensmittel übergehen. „Meine Empfehlung: Schöne Verpackungen gerne für Schrauben und Nägel verwenden, aber nicht für Lebensmittel“, so die Expertin.
Und ein Tipp zum Schluss: Übrig gebliebene Schoko-Osterhasen sollten nicht eingefroren werden. „Lieber sofort essen oder zum Beispiel als Schokofondue einschmelzen und mit frischem Obst genießen“, rät Marwitz.
Individuelle Beratung für Verbraucher
Die Verbraucherzentrale hat ihr telefonisches Angebot ausgeweitet. Telefonische Beratungstermine können am landesweiten Servicetelefon unter 0331 / 98 22 999 5 (montags bis freitags 9 – 18 Uhr) oder online vereinbart werden: Hier geht es zur Online-Terminvereinbarung.
Über die Verbraucherzentrale Brandenburg e.V.
Die Verbraucherzentrale Brandenburg e.V. (VZB) ist die wichtigste Interessenvertretung der Brandenburger Verbraucher*innen gegenüber Wirtschaft und Politik. Sie bietet unabhängige Verbraucherberatung, -information und -bildung zu zahlreichen Themen: Markt & Recht, Reise & Freizeit, Finanzen & Versicherungen, Lebensmittel & Ernährung, Digitales & Telekommunikation, Energie, Bauen & Wohnen. Zudem berät sie zu deutsch-polnischem Verbraucherrecht.
Darüber hinaus mahnt die VZB Unternehmen ab, die zu Ungunsten von Verbraucher*innen gegen geltendes Recht verstoßen und klärt die Öffentlichkeit über Verbraucherrechte, Abzockmaschen und Spartipps auf.
Aktuelle Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-brandenburg.de
Donnerstag, der 16. April 2020: Reaktionen, Korrekturen und Forderungen zu den neuen Coronaregeln
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