Am 30. April und am 07. Mai 2020 werden die Tarifverhandlungen für die rund 1.900 Beschäftigten im nichtärztlichen Dienst in den beiden Helios Kliniken am Standort Leipzig beginnen. „Die aktuelle Situation erfordert ungewöhnliche Maßnahmen. Deshalb werden wir die erste Verhandlungsrunde für beide Häuser in Form einer Videokonferenz durchführen,“ erklärt Bernd Becker, Verhandlungsführer und Landesbezirksfachbereichsleiter im Bereich Gesundheitswesen.
Beide Manteltarifverträge wurden durch die Gewerkschaft ver.di zum 31. Dezember 2019 gekündigt. Diese regeln die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten.
„Es ist wichtig, trotz und gerade in der aktuellen Situation ein Zeichen zu setzen und die Einkommens- und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten zu verbessern“, sagt Andreas Menzel, zuständiger Gewerkschaftssekretär im Bereich Gesundheitswesen.
In den letzten Jahren ist es gelungen, die Entgelte deutlich anzuheben. Dennoch müssen wir hier noch eine Lücke schließen. Bei den Themen Arbeitszeit, Urlaub und Schichtarbeit gibt es noch erheblichen Handlungsbedarf.
„Eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich auf 38,5 Stunden ist nur eine der Kernforderungen unserer Mitglieder. Ebenso sollte ein Grundurlaub von mindestens 30 Tagen für alle Beschäftigten der Standard sein. Andere Kliniken, auch in Sachsen, machen es vor. Es wird also Zeit, zu handeln“, fordert Menzel.
„Diese Form der Verhandlungen ist für uns neu. Sie ist eine Herausforderung für beide Seiten und erfordert gegenseitiges Fingerspitzengefühl. Mehr denn je sind wir auf gut ausgebildete Kolleginnen im Gesundheitswesen angewiesen. Die Arbeitgeber sollten dafür Sorge tragen, dass Beschäftigte gute Arbeitsbedingungen vorfinden“, so Becker abschließend.
Die neue Leipziger Zeitung Nr. 78: Wie Corona auch das Leben der Leipziger verändert hat
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