Der Erich-Zeigner-Haus e.V. ruft gemeinsam mit dem Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ dazu auf, am 8. Mai der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken und auch im laufenden Jahr an diesem Tag die Stolpersteine zu reinigen. Eine gemeinsame Putzaktion soll ab 16 Uhr stellvertretend am Stolperstein von Kurt Günther in der Kurt-Günther-Straße 12 stattfinden. Näheres zur Biographie von Kurt Günther, wie auch zu den Geschichten aller anderen Stolpersteine, ist zu finden unter www.stolpersteine-leipzig.de.

Diese Aktionsform wurde gewählt, da sie sich gut mit dem Infektionsschutz vereinbaren lässt und allen die Möglichkeit gibt den Tag trotz ausfallender Gedenkveranstaltungen würdig zu begehen. Am 8. Mai jährt sich zum 75. Mal der Tag der Befreiung Deutschlands, aber vor allem der Tag der Befreiung aller von der NS-Diktatur verfolgten Menschen. Viele Millionen Menschen haben die seit 1933 andauernde Diktatur und den Krieg nicht überlebt, viele haben ihr Leben im Kampf gegen das Regime gelassen.

Dazu erklärt Marie Müser von der Grünen Jugend Leipzig: „Schon in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten im gesamten Deutschen Reich unzählige Synagogen. Diese Pogrome bildeten den Auftakt zu einer beispiellosen Entrechtung, Verfolgung und Vernichtung von jüdischen Menschen. Erst am 8. Mai 1945 endete der 2. Weltkrieg in Europa mit der Befreiung durch die Alliierten. Wir möchten diesen Tag nutzen, um gemeinsam die Stolpersteine in Leipzig zu reinigen, die allen Opfern des NS-Diktatur gewidmet sind.“

Henry Lewkowitz, Erich-Zeigner-Haus e.V. ergänzt: „Das Reinigen der Stolpersteine erinnert uns an die einzelnen Schicksale dahinter und daran, dass wir nicht vergessen dürfen, wohin Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz führen können. Das Bewusstsein für die Vergangenheit begründet die Notwendigkeit und die Wichtigkeit für unser gemeinsames und öffentliches Eintreten für Demokratie, Weltoffenheit und Zivilcourage.“

„Im 75. Jahr der Befreiung wird es Zeit, dass der 8. Mai ein bundesweiter regulärer Feiertag wird. Dieser Tag muss für das Gedenken, das Mahnen und das Feiern stehen – umso mehr, wenn Überlebende nicht mehr berichten können. Wir müssen unsere geschichtliche Verantwortung wahrnehmen und den Antifaschismus als zentrale Säule der pluralen Demokratie noch viel stärker in den Mittelpunkt des zivilgesellschaftlichen und politischen Handelns stellen“, so Irena Rudolph-Kokot für das Aktionsnetzwerk.

Weitere Informationen: https://www.facebook.com/events/2836525646394710/

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