Das Referat für Hochschulpolitik des Student_innenRates der Universität Leipzig (StuRa) schließt sich den Forderungen des Bündnisses Solidarsemester 2020[1] vollumfänglich an. Wir fordern, dass den Hochschulen in ihrer Gesamtheit die notwendigen Mittel gegeben werden, sich auf die COVID-19 Pandemie nachhaltig einzurichten.
Dafür braucht es jetzt vor allem Zeit, um auf digitale Lehre und Homeoffice umzustellen, aber auch um mit den psychosozialen Folgen der Pandemie besser umgehen zu können. Auf die Bedürfnisse der Studierenden wird hierbei noch zu wenig eingegangen.
„Der Entwurf des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) für gelockerte BAföG-Regelungen für jene Studierende, die in systemrelevanten Berufen Arbeiten, den auch das sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK) begrüßt[2], ist zwar ein erster Schritt in die richtige Richtung, aber in der Gesamtheit ist das noch zu wenig. Unter Anderem ist das der Fall, da der Vorschlag verkennt, dass auch Studierende zur Risikogruppe des Sars-CoV-2 gehören können, mithin nicht alle Studierenden neben Semesterbeginn und Quarantänealltag die Kapazitäten aufbringen können, in den systemrelevanten Berufen zu arbeiten.
Denen, die das können und wollen, kommt der Entwurf zu Gute, aber für alle anderen muss ebenfalls schnellstmöglich eine Lösung her“, erklärt Nico Eisbrenner, Referent für Hochschulpolitik im StuRa. „Nur ein Sommersemester der Solidarität kann es jetzt ermöglichen, den Lehrenden und Hochschulen zu helfen, Lehre wirklich gut zu digitalisieren, vor allem aber den Studierenden bei ihren Ängsten und materiellen Sorgen zur Seite zu stehen.“
Konkret fordert das Bündnis die Bundes- und Landespolitik auf, sich endlich um die finanzielle Notlage von Studierenden zu kümmern. So führt Lukas Gliem, ebenfalls Referent für Hochschulpolitik, aus: „Für den Lebensunterhalt notwendige Jobs fallen weg, Unterhaltszahlungen kommen teilweise nicht an, weil die Eltern ebenso gekündigt wurden.
Dazu kommt die sowieso schon prekäre Lage des BAföG, welches ohnehin nur 12% der Studierenden erhalten. Deshalb braucht es jetzt für alle Studierende unbürokratische Soforthilfemaßnahmen. Ebenso müssen dringend Lösungen für ausländische Studierende gefunden werden, die teilweise zusätzliche Gebühren zahlen.“
Das Bündnis fordert kein Frei-Semester. Prüfungen sollten aber unter sicheren Bedingungen stattfinden können. Dazu ergänzt Nico Eisbrenner: „Vor allem für Studierende, die aus verschiedensten Gründen ihre Prüfungen nicht ablegen können, brauchen wir nun gute Lösungen. Dabei müssen wir Wege finden alle einzubeziehen. So müssen Prüfungstermine und Prüfungsleistungen unbedingt flexibel gestaltet und den individuellen Bedürfnissen gerecht werden, beispielsweise denen von Studierenden mit chronischen Erkrankungen oder denen, die Angehörige pflegen.“
Alle Forderungen des Bündnisses Solidarsemester 2020 sind auf der Internetseite des Verbunds aufgelistet.
Das Referat für Hochschulpolitik des StuRa der Uni Leipzig solidarisiert sich mit allen, die derzeit systemrelevante Arbeit leisten müssen, mit allen, die nicht mehr arbeiten können, mit allen, die einer Risikogruppe angehören und deswegen besonders gefährdet sind und mit allen, die von der Krise betroffen sind.
[1] https://solidarsemester.de [2] https://www.medienservice.
Corona-Beschränkung: Petition wünscht sich für Sachsen ein flexibleres Krisenmanagement
Corona-Beschränkung: Petition wünscht sich für Sachsen ein flexibleres Krisenmanagement
Keine Kommentare bisher