Asien setzt bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie verstärkt auf Tracking, um Infektionswege nachzuverfolgen. Die Frage rund um Bewegungsprofile führt auch bei sächsischen Verbrauchern zur Auseinandersetzung mit dem Thema Datenschutz und digitaler Selbstverteidigung.
Dabei ist die Regierung gefragt, die Transparenz der Datenverarbeitung und die Rechtmäßigkeit der Datenerhebung- und Verwertung zu gewährleisten sowie das Selbstbestimmungsrecht der Bürger zu wahren. Neben der derzeitigen Diskussion können Verbraucher selbst auch aktiv werden und ihre Daten durch möglichst datensparsames Verhalten zusätzlich schützen.
Standortfunktion deaktivieren
Auf die Intensität des Datensammelns kann man Einfluss nehmen. So kann man die Standortfunktion des Smartphones deaktivieren oder sich intensiv mit den Google-Einstellungen vertraut machen. Nutzt man Google Maps und aktiviert den Standortverlauf entsteht ein Bewegungsprotokoll. Über die Zeitachse kann über Jahre nachvollzogen werden, wann Personen zu welcher Uhrzeit an welchem Ort waren.
„Wir empfehlen den Standortverlauf zu deaktivieren. Google geht es nach unserer Auffassung nichts an, wo ich arbeite, lebe oder meinen Lieblingskaffee trinke“, so Stefanie Siegert von der Verbraucherzentrale Sachsen.
Personalisierte Google-Suche umgehen
Es ist darüber hinaus ratsam einen genauen Blick in die Einstellungen von Google zu werfen. Unter der Rubrik „Web- und App Aktivitäten“ gibt Google an, auch Standortdaten, die mit den Aktivitäten auf Websites oder Apps verknüpft sind, zu speichern. Damit gelingt es dem Suchdienstanbieter, Empfehlungen anzuzeigen oder die Google-Suche zu personalisieren. Möchte man den Zugriff auf die Standortdaten einschränken, sollte man auch hier auf deaktivieren klicken.
App-Einstellungen prüfen
Ein großer Datenfresser sind zudem Apps. Viele Apps greifen im Rahmen ihrer Berechtigungen auf den Standort des Smartphone-Besitzers zu. Während es für die Funktionstüchtigkeit von Navigations-Apps notwendig ist, benötigt die Taschenlampen-App keinen Zugriff auf den Standort. Man sollte sich also die Zeit nehmen, die Apps auf dem eigenen smarten Endgerät genau unter die Lupe zu nehmen und die Zugriffsrechte der Apps zu beschränken. Gelingt das nicht, sollte man sich die Frage stellen, ob die App wirklich notwendig ist und sie gegebenenfalls löschen.
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