Zum Start des Sommersemesters 2020 erklärt Anna Gorskih, Sprecherin der Linksfraktion für Hochschulpolitik: „Ein normales Semester wird das nicht, das wissen die Studierenden und die Beschäftigten, aber viel mehr wissen sie auch nicht.“
„Wird meine Vorlesung jetzt online angeboten? Wann kann ich meine Prüfungen nachholen? Wie kann ich meine Unterlagen ausdrucken, wenn ich gar keinen Drucker habe? Wie bezahle ich meine Miete? Wie bezahle ich den Semesterbeitrag, wenn meine Eltern mich gerade nicht unterstützen können? Wird das Semester auf die Regelstudienzeit angerechnet? Werde ich länger studieren müssen? Wie bezahle ich das?
Über die letzten Wochen hat es Wissenschaftsminister Gemkow nicht geschafft, mit den Rektoraten, Beschäftigten und Studierenden klare und einheitliche Regelungen zu vereinbaren. Wir fordern, umgehend einen Sozialfonds für Studierende einzurichten, die in finanzielle Not geraten sind. Die Hochschulen müssen angehalten werden, das Semester flexibel zu gestalten, um die Nachteile für Studierende und Beschäftigte gering zu halten.
Zum Beispiel darf es nicht auf die Regelstudienzeit angerechnet werden. Semester- und Prüfungsausfall darf sich nicht negativ auf die Dauer der Aufenthaltserlaubnis ausländischer Studierender auswirken. Außerdem bedarf es einer gesetzlichen Regelung, die den Betroffenen auf Dauer Rechtssicherheit garantiert.
Alle befristeten und gegenwärtig auslaufenden Arbeitsverträge von Beschäftigten an den Hochschulen müssen auf deren Wunsch um den Zeitraum der Pandemie verlängert werden. Dies würde dem Wissenschafts- und Verwaltungspersonal Sicherheit geben und die Arbeitsagenturen sowie Jobcenter entlasten. Auch die Studierendenwerke müssen finanzielle Unterstützung erhalten, um fehlende Einnahmen aus dem Mensaverkauf und Zimmervermietung kompensieren zu können.“
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