Aktuell sind drei sächsische Wölfe am Sender: die beiden Rüden »Hans« und »Peter« sowie die Fähe »Juli«. Der Sender der Wolfsfähe »Lotta« ist verstummt. Sie wurde am 24. März tot aufgefunden. Das teilte die Fachstelle Wolf des Landesumweltamtes Sachsen (LfULG) heute in Dresden mit.
Die routinemäßige Autopsie des Kadavers im Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung Berlin habe ergeben, dass die Wölfin an den Folgen massiver Bissverletzungen starb. Der Fundort befand sich im Grenzgebiet zwischen dem Neustädter und Mulkwitzer Wolfsterritorium in der Lausitz.
Neun Monate ist es her, dass die beiden Schwestern »Lotta« (FT11) und »Juli« (FT12) im Abstand von einer Woche besendert werden konnten. Anders als ihre große Schwester, die sehr heimattreu war, hatte »Juli« – FT12 bereits im Herbst 2019 damit begonnen, immer wieder und immer weitere Ausflüge in alle Himmelsrichtungen zu unternehmen.
Im Februar kehrte sie letztmalig in ihr elterliches Territorium in der Lausitz zurück. Seitdem hält sie sich in der Nähe des Truppenübungsplatzes Hintersee in Mecklenburg-Vorpommern auf. Aus der sächsischen Lausitz senden jetzt noch die beiden Wolfsrüden Daten. Einer davon ist »Peter« – MT8, welcher erst Anfang April besendert worden ist.
Seine ersten Senderdaten weisen darauf hin, dass er der Vaterwolf des neuen Mulkwitzer Rudels ist. Dieses Rudel wurde im Sommer 2019 erstmals bestätigt, als ein toter Welpe gefunden wurde, welcher der neuen Verpaarung zugeordnet wurde. Das Mulkwitzer Territorium befindet sich zwischen den Neustädter, Nochtener und Milkeler Wolfsterritorien.
Bei dem zweiten männlichen Wolf am Sender handelt es sich um »Hans« – MT7. Er hatte am 30. Dezember 2019 für Aufsehen gesorgt, als er sich in Görlitz in einen Hinterhof verirrt hatte und durch ein Kellerfenster eines der dortigen Häuser gesprungen war. Nachdem der Wolf von einem Tierarzt betäubt und untersucht worden war, beschloss man, ihn aufgrund der sehr geringfügigen Schnittverletzungen wieder in die Freiheit zu entlassen.
Vorher wurde er noch mit einem Halsbandsender ausgestattet, um seine Aktivität überwachen zu können. Kurz nach seiner Freilassung in einem ruhigen Waldstück begab sich »Hans« (MT7) mitten ins Kerngebiet des Daubaner Rudels und verbrachte dort die nächsten acht Tage. Die genetischen Untersuchungen zeigten später, dass »Hans« ein fast drei Jahre alter Sohn dieses Rudels ist.
Das neue, mehrjährige sächsische Landesprogramm »Besenderung Wolf« startete 2019 im Auftrag des LfULG. Auftragnehmer ist das LUPUS Institut für Wolfsmonitoring und -forschung in Deutschland. Die mittels Telemetrie gewonnenen Daten von möglichst vielen Wölfen sächsischer Rudel sollen dabei helfen, bessere Informationen über das Leben von Wölfen in der sächsischen Kulturlandschaft zu erhalten.
Die so gewonnenen Daten sind eine wertvolle Ergänzung zum herkömmlichen Wolfs-Monitoring, besonders in einer Region wie der sächsischen Oberlausitz, in der der Wolfsbestand in den letzten Jahren nicht nur gewachsen ist, sondern sich auch weiter verdichtet hat.
Mehr Hintergrundinformationen zu den besenderten Wölfen stellen wir Ihnen in den beigefügten Anlagen zur Medieninformation bereit.
Montag, der 20. April 2020: Maskenpflicht mit offenen Fragen
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