Am vergangenen Donnerstag, dem 9. April 2020, konnte ein Fahrer des ASB Regionalverbands Leipzig e.V. dringend benötigte Ausrüstung zum Schutz vor SARS CoV-2-Infektionen bei der ASB Bundesgeschäftsstelle in Köln entgegennehmen. Die Atemschutzmasken und weitere Bestandteile der persönlichen Schutzausrüstung werden nun in den sächsischen ASB Orts-, Kreis- und Regionalverbänden verteilt. Erste Transporte dieser Art fanden bereits Ende März statt, als Fahrer der ASB-Verbände Zwickau und Riesa Desinfektionsmittel und Schutzmaterialien nach Sachsen brachten.
Schutzausrüstung ist auch im ASB in Sachsen Mangelware
Wie bei vielen anderen Hilfsorganisationen und Gesundheitsdienstleistern mittlerweile auf der ganzen Welt ist auch zurzeit in den Einrichtungen des ASB Sachsen Schutzausrüstung Mangelware. Im Falle positiver SARS CoV-2-Testergebnisse von Mitarbeitern oder Bewohnern in Altenpflegeeinrichtungen stellt das zuständige Gesundheitsamt die gesamte Einrichtung unter Quarantäne. Ab diesem Zeitpunkt müssen die Mitarbeiter permanent unter Vollschutz arbeiten, um eine weitere Ausbreitung der Infektion zu verhindern.
Vollschutz, das heißt Tragen eines Schutzkittels oder eines Schutzanzuges, vervollständigt durch Atemschutzmaske, Schutzbrille und Einweghandschuhe. Arbeiten unter diesen Bedingungen gerade im Pflegebereich bedeutet für die Mitarbeitenden physisch wie auch psychisch eine extreme Belastung. Dieser Kraftakt ist aber notwendig, um die Infektion nicht weiterzutragen – wenn man denn über genügend dieser Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) verfügt.
Knappe Vorräte immer wieder rechtzeitig aufgefüllt
Mit bundesweit und im Landesverband koordinierten Aktionen ist es dem Arbeiter-Samariter-Bund in Sachsen in den letzten Wochen gelungen, die knappen Vorräte an Schutzkleidung und Desinfektionsmitteln immer wieder aufzufüllen, kurz bevor sie gänzlich zur Neige gingen. Hier zeigte sich der große Zusammenhalt innerhalb der ASB-Familie: Alle regionalen Gliederungen unterstützen sich von der Abholung bis zur Verteilung gegenseitig, unkompliziert und solidarisch.
Lieferungen von Schutzausrüstungen bergen Überraschungen
„Die letzte Lieferung an Schutzmasken betrug nur ein Drittel der Menge, die wir ursprünglich bestellt haben. Aber es war erst mal genug, um die dringendsten Löcher zu stopfen. Zum Teil ist bestellte und sofort benötigte Ware im Zoll hängen geblieben, aber dann doch noch gerade rechtzeitig angekommen. Schutzanzüge sind aktuell besonders knapp und werden zu überteuerten Preisen angeboten.
Die sächsischen Samariterinnen und Samariter helfen sich wo sie können: Wer noch nicht unter Quarantänebedingungen arbeiten muss, aber über Restbestände dringend benötigter PSA verfügt, stellt diese bereitwillig Gliederungen mit aktuell besonders hohem Bedarf zur Verfügung – in der Hoffnung, selbst genügend Material zu erhalten, wenn es benötigt wird“, schildert Albrecht Scheuermann die Lage.
Albrecht Scheuermann ist beim ASB Landesverband Sachsen e.V. für Rettungswesen und Katastrophenschutz zuständig und koordiniert gemeinsam mit dem ASB Bundesverband die Beschaffung und Verteilung von Schutzausrüstung und Desinfektionsmitteln nach Sachsen. „Wir arbeiten jetzt zum Teil auch mit anderen Produkten, als wir es bisher gewohnt waren.
So fiel ein gerade beschafftes Desinfektionsmittel durch seinen Chlorgeruch auf. Das Produkt ist hocheffektiv und sicher, nur der Schwimmbadgeruch führte anfangs zu Irritationen“, berichtet Albrecht Scheuermann eine der kleinen Geschichten, die deutlich werden lassen, dass in der aktuellen Ausnahmesituation Flexibilität gefragt ist.
Nur wer geschützt wird und gesund bleibt, kann weiterhin helfen
„Selbstschutz ist zugleich auch Fremdschutz! Wer selbst erkrankt ist, kann anderen nicht helfen. Wer selbst infiziert ist und dies möglicherweise wegen eines unauffälligen Verlaufs nicht bemerkt, könnte die Infektion weitertragen. Vor diesem Hintergrund hat eine auskömmliche Ausstattung mit Schutzkleidung derjenigen, die in ihrem Berufsalltag Menschen versorgen, die positiv auf das neuartigen Corona-Virus SARS CoV-19 getestet wurden oder bei denen ein Verdacht auf eine solche Erkrankung vorliegt, besonders hohe Priorität“ betont Uwe Martin Fichtmüller, Geschäftsführer des ASB Landesverbands Sachsen e.V., die hohe Dringlichkeit, mit der auch Hilfs- und Wohlfahrtorganisationen mit Schutzmaterial versorgt werden müssen.
Das ASB-Motto „Wir helfen hier und jetzt“ beweist sich in der aktuellen Infektionslage wieder eindrucksvoll in der Tat – und gemeinsam mit anderen Helfenden.
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