Die Kurzarbeit nimmt in der Metall- und Elektroindustrie in Berlin, Brandenburg und Sachsen zu. Derzeit sind in Berlin, Brandenburg und Sachsen 71.500 Beschäftigte in 147 Betrieben in Kurzarbeit oder von Kurzarbeit bedroht. Das hat eine Umfrage der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen in 273 Betrieben ergeben. Insgesamt arbeiten in Berlin, Brandenburg und Sachsen rund 300.000 Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie.
In 43 Betrieben gab es eine Betriebs- oder Teilschließung wegen Corona-Verdachtsfällen. In einem Fünftel der befragten 273 Betriebe (in 47 Betrieben) wurde Kurzarbeit für die komplette Belegschaft angemeldet und der Betrieb vollständig stillgelegt.
Als Ursache für die Kurzarbeit geben 138 der befragten Betriebe Auftragseinbrüche oder krisenbedingte Auftragsrückgänge an. 135 Betriebe geben an, dass die Lieferketten gestört oder gefährdet sind.
„In 265 der befragten Betrieben wurde bislang kein Personalabbau vorgenommen“, so Stefan Schaumburg, IG Metall Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Das ist eine gute Nachricht, aber in 24 der befragten Betriebe wurden befristete Arbeitsverhältnisse nicht verlängert oder Leiharbeitnehmer abgemeldet.“
„In 74 Betrieben mit 48.125 Beschäftigten haben Betriebsräte mit Unterstützung der IG Metall erreicht, dass Beschäftigte in Kurzarbeit eine Aufstockung auf 80, 90 oder 100 Prozent des Netto-Entgelts erhalten. Unsere Forderung bleibt: Das Kurzarbeitergeld muss für alle aufgestockt werden. Die Politik muss auch Verantwortung für die arbeitenden Menschen übernehmen“, so Bezirksleiter Stefan Schaumburg.
Während andere kurzarbeiten, läuft beispielsweise in Berlin bei Procter & Gamble (ehemals Gillette) die Produktion von Klingen auf Hochtouren. Schutzmasken, Hygienebestimmungen und die Kantine – bei allen Themen arbeiten Geschäftsführung, Betriebsrat und die IG Metall eng zusammen.
„Die Gesundheit der Beschäftigten hat höchste Priorität – gerade dort, wo in der Produktion Menschen nah zusammenarbeiten“, sagt Birgit Dietze, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Berlin. „Wir können das nur gemeinsam lösen. In Berlin erleben wir bei Procter & Gamble, wie eine gute und faire Zusammenarbeit die Gesundheit der Kolleginnen und Kollegen schützt und die Produktion am Laufen bleibt.“
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