Die Kurzarbeit nimmt in der Metall- und Elektroindustrie in Berlin, Brandenburg und Sachsen weiter zu. Bis zum 23. April sind in Berlin, Brandenburg und Sachsen 109.970 Beschäftigte (Berlin: 23.162; Brandenburg: 15.996, Sachsen: 70.812) in 255 Betrieben (Berlin: 48; Brandenburg: 40; Sachsen: 167) in Kurzarbeit oder von Kurzarbeit bedroht. Das hat eine Umfrage der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen in 394 Betrieben mit 153.162 Beschäftigten in den Branchen Metall- und Elektroindustrie, Stahl, Holz- und Kunststoff, Handwerk und Textilindustrie und Textile Dienste ergeben.
In 109 von den befragten 394 Betrieben wurde Kurzarbeit für die komplette Belegschaft angemeldet. In 55 Unternehmen wurde der Betrieb vollständig stillgelegt. Als Ursache für die Kurzarbeit geben 235 der befragten Betriebe (Berlin: 55; Brandenburg: 43; Sachsen: 137) Auftragseinbrüche oder krisenbedingte Auftragsrückgänge an. 208 Betriebe geben an, dass die Lieferketten gestört oder gefährdet sind (Berlin: 49; Brandenburg: 32; Sachsen: 127).
„In Dreiviertel der befragten Betrieben wurde bislang kein Personalabbau vorgenommen“, so Stefan Schaumburg, IG Metall Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen. „In 70 der befragten Betrieben wurden befristete Arbeitsverhältnisse nicht verlängert und in 106 Betrieben wurden Leiharbeitnehmer abgemeldet. Das zeigt das Ausmaß der Krise, das vor allem die Prekär-Beschäftigten zu spüren bekommen.“
In 174 Betrieben mit 96.148 Beschäftigten haben Betriebsräte mit Unterstützung der IG Metall erreicht, dass Beschäftigte in Kurzarbeit eine Aufstockung des Netto-Entgelts erhalten.
„Der Beschluss des Koalitionsausschusses, das Kurzarbeitergeld zu erhöhen, hat unnötig lange gedauert und hilft den betroffenen Menschen nur bedingt. Es kann im ungünstigsten Fall sogar zu einer Subventionierung der Unternehmen führen. Jedes Start-Up, jeder Kleinstbetrieb, egal was er herstellt, ist scheinbar systemrelevanter als die arbeitenden Menschen in der Metall- und Elektroindustrie.
Die Arbeitgeber und ihre Verbände sind jetzt in die Verantwortung zu nehmen. Sie dürfen nicht nur von staatlichen Unterstützungen profitieren, sondern müssen jetzt auch etwas davon an die Beschäftigten weitergeben“, so Bezirksleiter Stefan Schaumburg.
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