Der 8. April ist im größten Teil der Welt als internationaler Tag der Roma anerkannt, an dem auch Die Linke Leipzig wie die Jahre zuvor an die Rechte für Roma erinnert. Exakt an diesem Tag fand vor 49 Jahren der erste Welt-Roma-Kongress in London statt - ein Meilenstein für die Emanzipation der Roma, auf dem sich die Delegierten für die Selbstbezeichnung „Roma“ anstelle diskriminierender Fremdbezeichnungen aussprachen sowie sich auf ihre gemeinsame Flagge und eine Hymne einigten.
Aus diesem Grund wird Die Linke Leipzig am 08. April 2020 um 10:00 Uhr vor ihrem Hauptquartier in der Braustraße 15 als Zeichen der Solidarität mit den Roma deren Flagge hissen. Leider wurde im letzten Jahr ein Antrag der Stadtratsfraktionen von Die Linke und B90/Die Grünen u.a. von der SPD und CDU abgelehnt, die Romafahne jährlich am 08. April vor dem Neuen Rathaus anzubringen.
Hintergrund:
Seit über 600 Jahren begegnet man Roma mit Vorurteilen; eine gleichberechtigte gesellschaftliche Partizipation blieb ihnen verwehrt. Die Geschichte der Roma ist die Geschichte von Diskriminierung, Ausgrenzung und Verfolgung, die ihren traurigen Höhepunkt im nationalsozialistischen Genozid fand. Der Porrajmos (Romanes, dt.: das Verschlingen), wie der Holocaust von Roma bezeichnet wird, hatte den Tod von etwa einer halben Million Sinti und Roma zur Folge.
Leider sind auch heute noch Unterdrückung und Rassismus weltweit in den Mehrheitsgesellschaften vorhanden. In Ost- wie auch in Westeuropa sind Sinti und Roma Ausgrenzungen, Diskriminierungen und Vorurteilen ausgesetzt. In vielen Ländern wird Ihnen eine normale Teilhabe am gesellschaftlichen Leben verwehrt. Auch hier bei uns in Deutschland ist die Diskriminierung von Sinti und Roma immer noch an der Tagesordnung.
Ein von deren Verbänden in Deutschland in Auftrag gegebenes Gutachten zum Antiziganismus zeigte: Vorurteile und Rassismus gegen über Sinti und Roma sind in Deutschland noch vorhanden und werden in der Öffentlichkeit kaum kritisiert. Auch in Leipzig leben neben einigen deutschen Sinti und Roma vor allem Roma aus Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Polen, Rumänien, Bulgarien und den Ländern des Westbalkans.
Wir als Die Linke haben uns zum Ziel gesetzt, gegen Diskriminierung von Roma in der Bevölkerung zu kämpfen und Mehrheit und Minderheit näher zusammen zu führen.
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