Innerhalb von nur zwei Wochen vergab die Bürgschaftsbank Sachsen (BBS) insgesamt 100 Ausfallbürgschaften im Eilverfahren. Damit sicherte die BBS schon jetzt einer beachtlichen Zahl von kleinen und mittelständischen Unternehmen in Sachsen den Zugang zu großzügigen Krediten, um die ökonomischen Folgen der Corona-Krise abzumildern und Arbeitsplätze zu erhalten.
Zuvor hatte die BBS in Abstimmung mit Landesregierung, Hausbanken und Kammern kurzfristig die Rahmenbedingungen für rasche und unbürokratische Liquiditätshilfen geschaffen. Kürzlich wurden die Konditionen erneut verbessert und die maximale Höhe der Bürgschaft, wie sie staatlich rückverbürgt wird, auf 90 Prozent des Kreditvolumens angehoben.
In Zeiten der exponentiellen Ausbreitung von Covid-19, in denen immer mehr GastronomInnen, EinzelhändlerInnen, HandwerkerInnen, freiberufliche Kreativschaffende und etliche andere Berufsgruppen in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht sind, lässt die BBS Taten sprechen.
Mit ihren Express-Bürgschaften verhalf sie 100 sächsischen Unternehmen binnen weniger Werktage zu neuer Liquidität in Form von Krediten, die zur Kompensation der Umsatzeinbrüche vielerorts dringend benötigt werden. Somit leistet die BBS in der aktuellen Krise einen erfolgskritischen Beitrag, um die sächsische Wirtschaft insgesamt aufrecht zu halten sowie das finanzielle Auskommen einzelner Angestellten und deren Familien zu gewährleisten.
Der Vorsitzende des BBS-Verwaltungsrats Dr. Jörg Dittrich kennt die aktuellen Nöte der Selbständigen als Inhaber eines Dachdeckerbetriebs sowie Präsident der Handwerkskammer Dresden aus erster Hand. »Wir haben keine Zeit zu verlieren. Schnelle Finanzierungshilfe lautet das Motto der Stunde – ein Anspruch, den die BBS in ihrer Rolle als Selbsthilfeeinrichtung der gewerblichen Wirtschaft momentan hundertfach einlöst.
Ihre Bürgschaften sind unverzichtbar, wenn laufende Kosten nicht mehr ohne Fremdkapital der Banken gedeckt werden können. Mieten für Gewerberäume oder Gehälter für Mitarbeiter müssen schließlich auch dann gezahlt werden, wenn das Tagesgeschäft zum Erliegen kommt.«
Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig: »Die Bürgschaftsbank gewährt mit den Expressbürgschaften schnelle und unbürokratische Hilfe, damit Unternehmen kurzfristig Liquiditätsengpässe überbrücken können. Ich bin sehr dankbar, dass die Kolleginnen und Kollegen der Bürgschaftsbank es geschafft haben, innerhalb der vergangenen Tage bereits 100 Bürgschaften auszureichen und damit der sächsischen Wirtschaft in schwierigen Zeiten helfen. Die Unternehmen können dadurch über die Hausbank Kredite in Anspruch nehmen.«
Sachsens Finanzminister Hartmut Vorjohann: »Bürgschaften sind in der aktuellen Krise ein wichtiges Instrument, um der Wirtschaft schnell zu helfen. Gemeinsam mit dem Bund können wir jetzt die Bürgschaftsquote von 80 auf 90 Prozent erhöhen. Zudem nehmen wir der Bürgschaftsbank einen Teil ihres eigenen Risikos ab und erweitern so ihren Handlungsspielraum. Damit kann das Unterstützungsprogramm für kleine und mittlere Unternehmen weiter ausgebaut werden. Das ist echte Unterstützung für den Erhalt der jetzt dringend benötigten Liquidität.«
Warum finanzielle Unterstützung heute mehr denn je notwendig ist und wie die BBS den sächsischen Unternehmen konkret hilft, zeigen beispielhaft die Fälle der Hetsch Transporte e.K. und FV Frische Vielfalt Produktions GmbH.
*Hetsch Transporte e.K. Sie sind die stillen Helden auf der Straße – die LKW-Fahrer, die vor allem auch in diesen Tagen die Versorgung der Bevölkerung aufrechterhalten. Lebensmittel, aber auch andere zentrale Ressourcen wie Papier oder Stahl bewegt die Spedition Hetsch Transporte aus Wilsdruff bei Dresden. Die Auftragslage ist gut, jedoch die Sorge um die wirtschaftliche Zukunft seit Ausbruch der Corona-Pandemie ein ständiger Beifahrer.
Schließlich hat das Logistikunternehmen hohe Kosten zu stemmen wie etwa Löhne für die 15 Mitarbeiter sowie Maut, Treibstoff und Versicherung für die Fahrzeuge. Gleichzeitig besteht das Risiko, dass Kunden den Zahlungsverpflichtungen branchenübergreifend nicht mehr nachkommen können. Um dennoch Liquidität zu gewährleisten, verbürgte die BBS nun im Eiltempo einen Betriebsmittelkredit der Ostsächsischen Sparkasse Dresden.
Holger Brathe, Inhaber von Hetsch Transporte: »Seitdem ich die Nachfolge antrat, lenke ich das Unternehmen mit Weitblick und hatte mich daher mit Eintritt der Corona-Krise entschlossen, zu Handeln bevor es zu spät ist. Mit der BBS haben wir einen Partner an der Seite, der diese Maxime genauso lebt. Dank der Express-Bürgschaft wurde unser Kreditantrag innerhalb von nur zwei Werktagen bewilligt. Von der lösungsorientierten Arbeitsweise der BBS konnte ich mich zuvor schon 2011 bei der Übernahme des Unternehmens und 2013 beim Kauf des Firmengebäudes überzeugen.«
*FV Frische Vielfalt Produktions GmbH Freitag, der 13., erwies sich im Monat März als wahrhaft schwarzer Tag für die FV Frische Vielfalt Produktions GmbH. An jenem Tag wurde die Schließung von Kindergärten und Schulen in Sachsen beschlossen, womit das Unternehmen aus Hohenstein-Ernstthal auf einen Schlag 90 % seines Umsatzes einbüßte.
Vielen Eltern unter dem Markennamen »Elli Spirelli« bekannt, produzierte das Unternehmen in der eigenen Großküche zuvor jeden Tag eine Vielzahl von Speisen, die an Kindertagesstätten und Schulen in ganz Mittel- und Südwestsachsen ausgeliefert wurden. Glücklicherweise hatte die Geschäftsführung – alarmiert von den Entwicklungen in anderen Ländern – vorgesorgt und proaktiv Kontakt zu Sparkasse Chemnitz aufgenommen. Mit finanzieller Rückendeckung der BBS konnte sie kurzfristig einen Kredit zur Liquiditätssicherung einwerben.
Max Schönwald, Juniorchef der FV Frische Vielfalt Produktions GmbH: »Schon im Vorfeld der Kita- und Schulschließungen hatten wir uns über verschiedene finanzielle Hilfsprogramme informiert und uns dann auf Empfehlung unserer Hausbank hin für eine Express-Bürgschaft der BBS entschieden – der Name war tatsächlich Programm und so hat uns die außergewöhnlich schnelle Bearbeitung nachträglich in unserer Entscheidung bestätigt. Durch den vereinfachten Antragsweg war von Anfang an sichergestellt, dass die Finanzierung nicht an unnötigen Bürokratiehürden scheitert.«
Die Erfolgsbeispiele belegen, dass die BBS trotz Corona-Pandemie uneingeschränkt operativ tätig ist und in ihrem Handeln nicht an Effizienz eingebüßt hat. Zum Schutz der Mitarbeiter sowie von Kunden und Partnern wurden die Büros der BBS in Dresden vergangene Woche geschlossen. Aktuell ist die Belegschaft im Home Office tätig und hat komplett auf digitale Arbeitsstrukturen umgestellt, wie sie bereits von der Krise systematisch aufgebaut, getestet und genutzt wurden.
Über die BBS
Die Bürgschaftsbank Sachsen GmbH (BBS) ist ein öffentlich gefördertes Spezialkreditinstitut. Aufgabe der BBS ist es, als Selbsthilfeeinrichtung der gewerblichen Wirtschaft gemeinsam mit den Hausbanken die Finanzierung erfolgversprechender Vorhaben von kleinen und mittleren Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft und der Freien Berufe in Sachsen mit Bürgschaften zu sichern. Die BBS wurde 1990 gegründet und ist Mitglied im Verband Deutscher Bürgschaftsbanken e.V. Die BBS übernimmt Bürgschaften bis zu 80 Prozent des jeweiligen Kreditbetrages und bis zu einem Bürgschaftsbetrag von 2 Mio. Euro.
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