Obwohl sich die Lage momentan zu entspannen scheint, arbeiten Forschungseinrichtungen und Kliniken weiter mit Hochdruck an allen Fronten, um im Kampf gegen das Corona-Virus gewappnet zu sein. Besonders ein ausreichender Bestand an Schutzausrüstungen ist nötig, um gegebenenfalls über mehrere Wochen handeln zu können.
Als Alternative zum Mund-NasenSchutz überreichte André Hofmann stellvertretend für das Projektteam aus DRESDEN-concept Forschern und dem sächsischen Branchenverband für Biotechnologie und Medizintechnik, biosaxony e.V. nun 1.200 im 3D-Druck- und Spritzgießverfahren hergestellte Kunststoffvisiere an die Geschäftsführerin des Klinikums St. Georg Dr. Iris Minde.
„Wir freuen uns sehr über die Lieferung der Visiere und danken der Forschungsallianz DRESDEN-concept und biosaxony e.V., die diese Gesichtsschutzmasken für medizinisches Personal hergestellt haben. Der Zusammenhalt in der aktuellen Krise ist überwältigend und es ist beachtlich, wie schnell neue innovative Ideen und Methoden umgesetzt werden“, erklärt Dr. Iris Minde, Geschäftsführerin des Klinikums.
André Hofmann, CEO biosaxony führt aus, wie die Visiere entwickelt und produziert wurden: „Die Prozessentwicklung, die normalerweise bis zu einem halben Jahr in Anspruch nimmt, wurde durch Tag- und Nachtschichten der Wissenschaftler forciert. Dank der Firma 1st Mould aus Pirna, den vielen Instituten des DRESDEN-concepts und der Kunststoffschmiede e.V. konnten Kopfhalterungen der Kunststoffvisiere schon nach kurzer Vorbereitungszeit im großen Stil im Spritzgießverfahren hergestellt werden.
Im Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) und dem Forschungsinstitut für Leder- und Kunststoffbahnen in Freiberg wurden Visiere im Laserschnitt produziert. Die 3DDrucker der Forschungseinrichtungen mussten so nur noch Stützleisten herstellen und die Wissenschaftler konnten sich auf die Optimierung und den Qualitätscheck fokussieren Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal bei allen Partnern in den Instituten, den Unternehmen und auch bei vielen privaten Unterstützern bedanken, die ihre Arbeitszeit und Material als Spende für dieses Projekt zur Verfügung gestellt haben!“.
Die Fertigungszeit der Kopfhalterungen konnte durch das Spritzgießverfahren von 1,5 Stunden auf 15 Sekunden reduziert werden. Zur Herstellung wurden Produktionsreste genutzt, was den Prozess zugleich sehr ressourceneffizient macht. Doch nicht nur in Kliniken können solche Visiere zum Einsatz kommen, auch andere sächsische Einrichtungen meldeten umgehend Bedarf an, z.B. die Berufsfeuerwehr Dresden, die Cultus gGmbH Dresden, Pflegeheime in Zwickau und Arztpraxen in Torgau und wurden bereits mit Visieren ausgestattet.
Die neue Leipziger Zeitung Nr. 78: Wie Corona auch das Leben der Leipziger verändert hat
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