„Die gestern verfügte Schließung aller Wochenmärkte in Sachsen ist ein Schritt in die falsche Richtung“, sagt Claudia Gerster, stellvertretende Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Mitteldeutschland (AbL). „Sie leisten einen überaus wichtigen Beitrag zur Nahversorgung der Bevölkerung mit gesunden, regionalen Lebensmitteln und bieten einen weitaus höheren Schutz vor Infektionen, als die üblichen Supermärkte wenn alle Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden. Deshalb ist die Schließung aller Wochenmärkte in Sachsen auch fachlicher Unsinn und muss sofort wieder rückgängig gemacht werden!“, so Gerster weiter, die seit vielen Jahren ihre Produkte auf dem Erfurter Wochenmarkt auf dem Domplatz vermarktet.

„Gerade in diesen Krisenzeiten zeigt sich, wie anfällig hochspezialisierte und auf Globalisierung ausgerichtete Betriebe sind. Dies betrifft in der Landwirtschaft sowohl die Exportorientierung, als auch die Abhängigkeit von Saisonarbeitskräften in Größenordnungen. In diesem Punkt werden scheinbar alle Vorsichtsmaßnahmen zum Infektionsschutz außer Kraft gesetzt und die Saisonarbeitskräfte nach wie vor in einfachsten Massenquartieren mit minimalen Hygienestandards zusammengepfercht.

Vor diesem Hintergrund wirkt es doppelt sarkastisch, nun vielen bäuerlichen Betrieben unter eben diesem Vorwand des Infektionsschutzes ihre Vertriebsmöglichkeit zu schließen und sie damit in extreme wirtschaftliche Schwierigkeiten zu bringen. Wir fordern den Sächsischen Landwirtschaftsminister in aller Dringlichkeit auf, diesem Unsinn ein Ende zu bereiten!“, so Gerster abschließend.

Dienstag, der 24. März 2020: Sachsen wegen Abi-Entscheidung sauer auf Schleswig-Holstein

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