Über 20,7 Millionen Gästeübernachtungen und knapp 8,5 Millionen Gästeankünfte: Mit einem Zuwachs von 3,3 Prozent bei den Gästeankünften beziehungsweise 3,7 Prozent bei den Gästeübernachtungen hat der Freistaat 2019 einen neuen Tourismusrekord erzielt.
»Ich freue mich über die erfolgreiche Entwicklung im sächsischen Tourismus. Sie zeigt, dass Sachsen unverändert ein beliebtes Reiseland ist. Mein Dank gilt der gesamten Tourismuswirtschaft unseres Landes«, sagte Sachsens Staatsministerin für Kultur und Tourismus, Barbara Klepsch, am Donnerstag in Dresden.
Besonders bemerkenswert sei das erneute Wachstum bei deutschen Gästen gegenüber 2018 mit plus 3,6 Prozent Übernachtungen. Sehr erfreulich sind die mehr als 2,2 Millionen Übernachtungen ausländischer Gäste. Sachsen hat damit das mit Abstand größte Volumen an internationalen Übernachtungen in Ostdeutschland erzielt. In diesem Segment haben vor allem die Ferienregionen Wachstum generiert, allen voran die Sächsische Schweiz mit 9,6 Prozent, das Sächsische Burgen- und Heideland mit 7,6 Prozent, das Erzgebirge mit 7 Prozent und das Vogtland mit 6,9 Prozent.
Die Großstädte haben Übernachtungsgäste aus dem Ausland verloren. Zu den zahlenmäßig stärksten Auslandsmärkten gehören Polen an der Spitze, gefolgt von den Niederlanden, Österreich, Schweiz und den USA.
Ministerin Barbara Klepsch sieht zudem das Bauhaus-Jubiläum 2019 als einen von mehreren Bausteinen, die so viele Gäste wie nie zuvor in den Freistaat brachten. Die damit verbundene nationale und internationale Aufmerksamkeit nutzte Sachsen, um auf seine Ikonen der klassischen Moderne innerhalb der Architekturgeschichte und ihrem Erbe aufmerksam zu machen.
Tragend für den touristischen Erfolg waren vor allem auch die großen internationalen Musikfestivals in Leipzig und in Dresden sowie die Wiedereröffnung der Paraderäume und des Porzellankabinetts im Dresdner Residenzschloss. Der im Juli 2019 von der »Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří« errungene UNESCO-Welterbetitel entwickelte zudem eine hohe Strahlkraft, um weltweit Aufmerksamkeit für die Region und für Sachsen insgesamt zu erzielen.
In diesem Jahr werden erneut wichtige Termine in Sachsens Veranstaltungskalender Reiseanlässe bieten. Dazu gehören die Wiedereröffnung der Gemäldegalerie Alte Meister und der Skulpturensammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ebenso wie die Sächsische Landesausstellung »Boom. 500 Jahre Industriekultur«.
Laut Marktforschung wird das Reiseland Sachsen innerhalb Deutschlands in erster Linie mit Städtereisen (60 Prozent) sowie Kunst und Kultur (31 Prozent) assoziiert. Neun Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren verbinden ebenso Attraktionen zum Thema Industriekultur mit Sachsen, die gern innerhalb eines Aufenthaltes besichtigt werden. Die Industriekultur findet sich in der Angebotsgestaltung der sieben sächsischen Destinationen als ein Baustein wider.
Allein die touristische »Route der Industriekultur in Sachsen« führt zu 54 lebendigen Besuchsorten. Das Jahr der Industriekultur bietet die Möglichkeit, das Thema weiter touristisch zu positionieren und dessen Vermarktungspotenzial im Inland auszuschöpfen. Entsprechend hatte die Tourismus Marketing Gesellschaft (TMGS) mbH bereits 2019 auf der Internationalen Tourismus Börse Berlin für die 4. Sächsische Landesausstellung in einer außergewöhnlichen Präsentation geworben.
Staatsministerin Barbara Klepsch verkündete heute zudem ein für Sachsen neues, landesweites Digital-Projekt: die Anbindung kleiner touristischer Unterkünfte an große Online-Buchungsportale. Dafür hat die TMGS jetzt mit der OBS OnlineBuchungService GmbH Ostbayern einen Vertrag abgeschlossen.
Der erfahrene Dienstleister ist Mittler zu elf für den deutschen Markt relevanten Portalen wie Booking.com oder BestFewo.de.
Sachsen ist damit das erste Bundesland in Deutschland, das landesweit den Anbietern touristischer Unterkünfte diese Möglichkeit bietet. Bisher arbeiten lediglich regionale und lokale Anbieter mit dem Netzwerker OBS zusammen.
»Dass die Beherbergungsbetriebe auf dem Onlinereisemarkt sichtbar sind, ist eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Vermarktung unserer Reisedestination Sachsen. Vor allem kleine Hotels, Ferienhäuser und Pensionen sollen vom Anschluss an das weltweite Online-Buchungsnetz mittels Schnittstellen profitieren und überregional sowie international an Relevanz gewinnen«, sagte die Ministerin. Onlinebuchungen gehörten für Gäste mittlerweile längst zum Standard, viele Betriebe vor allem in ländlichen Regionen hätten sich bislang jedoch noch nicht dafür entschieden.
Laut Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen 2018 wer-den im Deutschland-Tourismus derzeit Zweidrittel aller Urlaubsreisen online gebucht. Die Onlinebuchbarkeit im ländlichen Raum liegt aktuell lediglich bei 10 bis 15 Prozent.
»Ziel ist nicht nur eine bessere Auslastung der Unterkünfte in den Regionen, sondern die Zahl der online buchbaren Betriebe zu erhöhen«, erklärte TMGS-Geschäftsführerin Veronika Hiebl. Derzeit werden über den Buchungsservice Sachsen der TMGS mit insgesamt 16 regionalen Buchungsstellen rund 900 Hotels, Pensionen, Ferienhäuser und Ferienwohnungen vermarktet. Fit für die digitale Zukunft
Weiterhin hat die Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH ein umfangreiches Web-Projekt gestartet und treibt damit den digitalen Kompetenzausbau für den sächsischen Tourismus weiter voran. »Wir entwickeln eine ganzheitliche Digital-Architektur. Diese umfasst sowohl eine landesweit einheitliche, zentrale Datenbank zur Organisation touristischer Daten als auch eine neue Website für die TMGS, die dann für Partner im Land als individualisierbares Modell, ein so genanntes Framework, genutzt werden kann. Dieses wird dabei als Baukasten konzipiert und direkt mit Inhalten aus der künftigen zentralen Datenbank gespeist«, kündigte Veronika Hiebl an.
Das Modell ermögliche kleineren Akteuren im sächsischen Tourismus das kostengünstige Betreiben eines hochwertigen Internetauftritts – eines der zentralen Ziele des Vorhabens. Gesamtanspruch ist es, künftig die Informationen in einem offenen, frei zugänglichen System zu bündeln und bundesweit zur Verfügung zu stellen. Ein weiteres Ziel ist die Schaffung einer einheitlichen Content-Strategie für den sächsischen Tourismus und die noch intensivere Vernetzung und einen verstärkten Wissensaustausch innerhalb der Branche.
Sachsen auf der ITB: Wasser als Quelle der Erholung
In diesem Jahr macht Sachsen den Besuchern der mit über 10.000 Ausstellern aus über 180 Ländern weltgrößten Tourismusmesse, der Internationalen Tourismus Börse in Berlin, vom 4. bis 8. März ein erfrischendes Angebot. Unter dem Motto »Sachsen. Erfrischt!« laden die TMGS und 33 Partner zu Urlaub am und im Wasser ein.
»Damit rücken wir ein Thema in den Fokus, das das Spektrum der sächsischen Urlaubsangebote bereichert und einen neuen Reiseanlass nach Sachsen bietet«, sagte Barbara Klepsch.
Sachsen verfügt in ehemaligen Tagebauen über neu entstandene Wasserlandschaften. Es gibt zahlreiche Flüsse und Bäche, natürliche Seen, Talsperren, Heide- und Teichlandschaften, aber auch künstliche Wassergräben. Einen wichtigen Aspekt bilden Heilbäder und Kurorte in Sachsen, die mit ihren natürlichen Thermal- und Heilquellen Gesundheitsurlaub ermöglichen.
»Erstmals erhalten unter unserem Dach touristische Anbieter eine Plattform, die in ihrer Tourismuswerbung gezielt auf Urlaub und Freizeit am Wasser setzen. Unser Messestand verwandelt sich dazu in eine rund 900 Quadratmeter große Wasserlandschaft«, erklärte Veronika Hiebl, TMGS-Geschäftsführerin. Eingesetzt werden auf Leinwände gebannte Bilder und Videos. Es plätschern Wasserfälle, Brücken verbinden Flussufer und Erlebnisinseln liefern Inspiration. Auf einer Bühne wird ein künstlerisch passendes Rahmenprogramm geboten.
»Wasser ist ein Elixier, von dem der Tourismus in Stadt und Land stärker denn je profitiert. In diesem Zusammenhang freut es mich besonders, dass Sachsen in diesem Jahr Gastgeberland der World Canals Conference sein wird. Zum Thema ‚Landschaften neu gestalten – WasserWege im Wandel‘ treffen sich vom 20. bis 24. September mehr als 600 internationale Experten auf diesem Gebiet in Leipzig«, kündigte Staatsministerin Barbara Klepsch weiter an.
Für die seit 1988 stattfindende Fachveranstaltung hatte sich Deutschland mit der Stadt Leipzig und deren Partnern wie der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschlands erstmalig als Austragungsort beworben.
Ziel sind neue Impulse für die positive Weiterentwicklung der Stadt Leipzig, der Region, Mitteldeutschlands und Deutschlands in Bezug auf die wirkungsvolle Förderung von Tourismus, Regionalentwicklung, Hochwasser- und Umweltschutz sowie Stadterneuerung inmitten des Strukturwandels. Vor allem geht es um den Erhalt historischer Einrichtungen, um technische Entwicklungen, die Wiederbelebung von Gewässern und Häfen, um Freizeit- und Tourismusangebote.
Weitere Termine von Staatsministerin Barbara Klepsch und TMGS-Geschäftsführerin, Veronika Hiebl, auf der ITB:
5. März 2020, Internationale Tourismus Börse Berlin, Halle 11.2, Stand 102:
* 9.45 – 10.45 Uhr, gemeinsame Pressekonferenz Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Funkturm-Lounge, ITB- Messegelände, Themen: Tourismus-Highlights 2020: Die Reiseregion Mitteldeutschland setzt auf Musik-, Garten- und Wasserlandschaften und blickt auf Höhepunkte in den Jahren 2020 und 2021 voraus;
* 14.00 Uhr, Rundgang über den sächsischen Messestand in Halle 11.2
* 16.00 – 18.00 Uhr, Get together der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH
4. bis 8. März, 10 – 18 Uhr, Pressetreff im Presse-Café
8. März 2020, Funkturmpalais auf dem Messegelände, Einlass 15.00 Uhr, Staf-felstabübergabe des diesjährigen Partnerlandes der ITB, Oman, an Sachsen im Rahmen der ITB-Abschlussveranstaltung. Sachsen wird das Programm mit einer Inszenierung der Breakdancer The Saxonz mit Balletttänzern der Dresdner Semperoper bereichern.
Der Leipziger OBM-Wahlkampf in Interviews, Analyse und mit Erfurter Begleitmusik
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