Nach über 100 Jahren hat der OBM Burkhard Jung ein sozialdemokratisches Erfolgsmodell für Leipzig wiederentdeckt: Die Burgfriedenspolitik. Schon 1914 ist seine Partei willfährig der Forderung des deutschen Kaisers nachgekommen, sich unter das Banner des Reiches zum Zwecke der Kriegsführung zu versammeln.
Heute also ist diese Methode, die auch von autokratischen Demokraten wie Victor Orbán benutzt wird, auch bei Burkhard Jung erneut en vouge: demokratische Gremien, Stadtrat und Ausschüsse der Stadt Leipzig, sind bis auf weiteres von ihrer Tätigkeit entbunden. Die stören nur bei der Kriegsführung und bringen sicher auch noch tödliche Viren in das Hohe Haus!
Endlich werden Entscheidungen wieder von einem großen Lenker und Denker gefällt. Schluss mit den ewigen Debatten, dem vielen Reden, den zähen Abstimmungen. Was sonst drei Monate dauert, wird heut an einem (!) Tag entschieden. Und wie könnten der klare Geist und die sichere Hand des Stadtregenten irren? Richtig: gar nicht!
Darum ist Die PARTEI der Meinung, es könne gar nicht anders sein. Denn wenn die Exekutive anordnet, was sollen wir schon dagegen vorbringen? Es ist Zeit das Vertrauen in einen graumelierten Herren zu setzen, mit der Gewissheit: Der wird das schon machen.
Vor dem Hintergrund des Gesagten wäre es ganz und gar absurd zu fordern:
1. Wiederaufnahme der Arbeit des Stadtrates und der Ausschüsse bei gleichzeitiger Reduktion der Anwesenheit der Stadträt*innen und Ausschussmitglieder auf 50% aus hygienischen Gründen
2. Alternativ werden Stadtratssitzungen und Ausschüsse im sog. „Internet“ abgehalten, wenngleich hier unbekanntes Neuland betreten werden müsste.
Burki, du schaffst das! Du hast unser vollstes Vertrauen.
Deine PARTEI Leipzig
PS: Pass aber bitte auf, dass es Dir nicht wie dem letzten Kaiser ergeht, der auch keine Parteien mehr kannte!
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