„Wir Bäuerinnen und Bauern können und wollen wertvolle Lebensmittel erzeugen und dabei Umwelt und Gewässer schützen. Deshalb muss die Umsetzung der heute im Bundesrat beschlossenen und heftig umstrittenen Düngeverordnung (DüV) verursachergerecht erfolgen“, so Martin Schulz, Bauer im Wendland und Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL).
„Die Landesregierungen sind jetzt in der Verantwortung, zusammen mit uns Bauern und mit Wasserwerken und Umweltverbänden bis zum 1. Januar 2021 die notwendigen ausstehenden Regelungen zu treffen. Dazu gehören eine möglichst verursachergerechte Ausweisung von Gebieten und die Festlegung von praxisgerechten und angemessenen regionalen Regelungen.
Von Bund und Ländern zusammen müssen die vielen Betriebe und Wirtschaftsweisen gestärkt werden, die nicht Verursacher sind, und den anderen müssen Wege ermöglicht werden, Lebensmittelerzeugung und Umweltschutz in der Praxis wieder zu vereinen“, so der Schweinemäster Schulz.
Scharfe Kritik richtet Elisabeth Fresen, Bäuerin aus Verden/Aller und Bundesvorsitzende der AbL, an einige Vertreter des Bauernverbandes und von „Land schafft Verbindung“: „Wenn jetzt einzelne Interessenvertreter angesichts der Corana-Krise laut in den Medien Überlegungen eines Produktionsstreiks angesichts der Düngeverordnung anstellen, ist das nicht nur unanständig, sondern auch gefährlich. Wir Bäuerinnen und Bauern müssen durch unsere Arbeit im Stall und auf den Äckern die hohe Wertschätzung in der Gesellschaft bewahren.
Wir können nur zusammen mit den Verantwortlichen aus Politik und Wissenschaft diese großen Herausforderungen stemmen. Wer jetzt mit Drohungen leichtfertig Vertrauen aufs Spiel setzt, hat den Ernst der Lage nicht verstanden und handelt verantwortungslos. Gerade die hohe Bereitschaft in der Bevölkerung, der Landwirtschaft praktisch bei der Lebensmittelerzeugung zu helfen, ist eine große Ermutigung für unsere Arbeit auf den Höfen, dafür sind wir dankbar.“
Schulz weiter: „Als eine Lehre aus dem jahrelangen Gezerre um das Düngerecht sollten wir alle uns vornehmen, dass wir Probleme nicht versuchen auszusitzen, sondern zu lösen, und zwar so, dass die Herausforderungen für die bäuerlichen Betriebe wie für die Gesellschaft insgesamt gelöst werden. Wie das gehen kann, hat die so genannte Borchert-Kommission zum Umbau der Nutztierhaltung gerade gezeigt.“
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