Bis zum Jahr 2050 soll Strom vorwiegend aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen werden. Grüner Wasserstoff kann einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leisten. Dieser Energieträger lässt sich durch regenerativ erzeugten Strom gewinnen, transportieren und anschließend speichern. Damit Industrie und Privathaushalte grünen Wasserstoff in Zukunft nutzen können, bedarf es einer entsprechenden Infrastruktur.
Wissenschaftler der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) testen seit Mai 2019 unter realen Bedingungen im Wasserstoffdorf im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen gemeinsam mit der Mitteldeutschen Netzgesellschaft Gas (MITNETZ GAS), dem Forschungsunternehmen DBI Gas- und Umwelttechnik, dem Kunststoffhersteller Rehau und dem TÜV Süd, wie Wasserstoff verteilt werden kann.
Konkret nutzen die Forscherinnen und Forscher im HYPOS-Projekt „H2-Netz“ auf dem insgesamt 12.000 Quadratmeter großen Versuchsgelände hochdichte Kunststoffrohrleitungen im Verteilnetz und für Inneninstallationen, testen verschiedene Verlegeverfahren und erproben die erforderliche Sicherheitstechnik für den Wasserstofftransport.
Prof. Robert Huhn von der HTWK Leipzig forscht im Projekt zur ökonomisch-ökologischen Bewertung von Wasserstoffnetzen. „Unser Ziel ist es, entlang des gesamten Lebenszyklus der modernen Wasserstoffinfrastruktur die Kosten sowie den CO₂-Fußabdruck zu berechnen und klassischen Erdgasnetzen gegenüber zu stellen“, so Huhn.
Damit auch Außenstehende Einblicke in das Projekt und die Anlagentechnik erhalten können, lädt MITNETZ GAS zu Tagen der offenen Tür ein. Am 11. März, 13. Mai, 10. Juni, 8. Juli, 9. September, 14. Oktober, 11. November und 9. Dezember informieren Expertinnen und Experten vor Ort Interessierte und Fachpublikum über aktuelle Entwicklungen und beantworten Fragen zum Wasserstoffdorf. Für die kostenfreie Teilnahme ist eine Anmeldung unter https://event.enviam-gruppe.de/tms/frontend/index.cfm?l=2048&modus erforderlich.
Seit 2013 beschäftigt sich das HYPOS-Konsortium (Abkürzung für „Hydrogen Power Storage & Solutions East Germany“) mit dem Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft in Form einer Modellregion im mittel- und ostdeutschen Raum. Die über 100 Mitglieder des HYPOS e.V. – eines davon ist die HTWK Leipzig – bündeln darin ihre Kompetenzen aus Forschung und Praxis im Wasserstoffsektor.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Initiative „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ gefördert. Mehr zum Projekt „H2-Netz“: http://www.hypos-eastgermany.de/die-projektvorhaben/hypos-projekte/transport-und-speicherung/h2-netz/
Der Leipziger OBM-Wahlkampf in Interviews, Analyse und mit Erfurter Begleitmusik
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