Ver.di ruft die Beschäftigten aller Schichten von Freitag, 0 Uhr, bis zum Ende der Spätschicht am Samstag, 23:30 Uhr, zum Streik auf. „Zwar ist Amazon Anfang diesen Jahres Mitglied im Arbeitgeberverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) geworden, doch den Tarifvertrag für den Einzelhandel will Amazon auch zukünftig nicht anwenden“, so ver.di Fachbereichsleiter Jörg Lauenroth-Mago.
„Damit räumt Amazon endlich ein, was seit 20 Jahren geleugnet wurde: Kerngeschäft in Deutschland ist der Verkauf von Waren an die Endkunden. Mit der wachsenden Zahl von Versandzentren ist das Unternehmen vor allem ein klassischer Onlinehändler. Amazon sollte endlich seiner Verantwortung gegenüber den Beschäftigten und der Gesellschaft nachkommen und den Flächentarifvertrag des Einzel- und Versandhandels 1:1 anwenden.“
„Amazon verschärft durch die untertarifliche Bezahlung weiter den ruinösen Verdrängungswettbewerb im Einzelhandel. Die gigantischen Gewinn- und Umsatzsteigerungen werden auf dem Rücken der Beschäftigten erzielt“, so Streikleiter Thomas Schneider. „Deshalb rufen wir erneut zum Streik auf. Wir fordern tarifliche Bezahlung und einen Tarifvertrag für gute und gesunde Arbeit.“
„Eine Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband des Deutschen Einzelhandels ohne Tarifbindung ist ein Skandal“, so Lauenroth-Mago. „Das darf es nicht geben. Damit alle Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel nach Tarifvertrag bezahlt werden, müssen die Tarifverträge für allgemeinverbindlich erklärt werden. Damit gäbe es dann auch Tariflohn für die Amazon Beschäftigten“.
Der Leipziger OBM-Wahlkampf in Interviews, Analyse und mit Erfurter Begleitmusik
Der Leipziger OBM-Wahlkampf in Interviews, Analyse und mit Erfurter Begleitmusik
Keine Kommentare bisher