Wissenschaftler diskutieren am 17. Februar mit zwei Sachbuchautoren, warum es wichtig ist, bei der Umstellung auf eine umweltverträglichere Landwirtschaft den Boden nicht zu vergessen, welche Zielkonflikte sich angesichts aktueller gesellschaftlicher und umweltpolitischer Entwicklungen offenbaren, die sich nachteilig auf den Boden auswirken, und vor welchen Fragen derzeit Wissenschaftler stehen, die den Boden erforschen.
Gesunde Böden sind wahre Alleskönner. Sie spielen eine Schlüsselrolle beim Klimaschutz, für sauberes Wasser und für die biologische Vielfalt. Sie sind darüber hinaus die Basis für die Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln sowie die Erzeugung nachwachsender Rohstoffe in einer umweltverträglichen Landwirtschaft.
Doch ist uns das bewusst und handeln wir danach? Was wissen wir eigentlich über Böden und deren Bedeutung für Mensch und Umwelt? Was können wir unseren Böden zumuten und wie können wir sie schützen? Welche Wissenslücken muss die Forschung schließen?
Diese und ähnliche Fragen stehen im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion “Ohne Boden nix los!” am 17. Februar im UFZ, zu der wir alle Interessierten herzlich einladen.
Es diskutieren:
Florian Schwinn, Journalist und Autor. Im Sommer 2019 veröffentlichte er das Sachbuch “Rettet den Boden. Warum wir um das Leben unter unseren Füßen kämpfen müssen”. Darin setzt sich Schwinn mit den Auswirkungen der modernen Landwirtschaft auf den Boden und insbesondere auf das Bodenleben auseinander.
Dr. Susanne Dohrn, Journalistin und Autorin. Im Herbst 2019 erschien ihr Sachbuch “Der Boden. Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel”, in dem sie der Bedeutung der Böden, vor allem der des Bodenlebens, für den Klimaschutz auf den Grund geht.
Prof. Dr. Ingrid Kögel-Knabner, Wissenschaftlerin an der Technischen Universität München. Sie erforscht die organische Substanz in Böden und deren Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf. Für ihre Arbeit erhielt sie 2019 den Deutschen Umweltpreis.
Prof. Dr. Nicolas Brüggemann, Wissenschaftler am Forschungszentrum Jülich. Er befasst sich seit vielen Jahren mit den Wechselwirkungen zwischen Boden, Pflanze und Atmosphäre und dem Einfluss des globalen Wandels auf Bodenökosysteme.
Prof. Dr. Bärbel Gerowitt, Wissenschaftlerin an der Universität Rostock. Die Agrarwissenschaftlerin und Professorin für Phytomedizin erforscht neue Konzepte und Strategien im Pflanzenschutz.
Dr. David Russell, Biologe am Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz. Er erforscht die Biodiversität in Böden sowie die Verteilung und die Wechselwirkungen zwischen Arten.
Moderiert wird die Veranstaltung von Hanna Gersmann, Geografin und freie Journalistin.
Podiumsdiskussion: “Ohne Boden nix los! Warum gesunde Böden für uns alle wichtig sind”
Wann? Montag, 17. Februar 2020, 18 -19:30 Uhr
Wo? Leipziger KUBUS (Saal 1), Helmholtz‐Zentrum für Umweltforschung (UFZ), Permoserstraße 15, 04318 Leipzig
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2020 – Bioökonomie statt und richtet sich an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Hintergrund der Veranstaltung
Vom 17. bis 19. Februar 2020 treffen sich etwa 250 Bodenforscher*innen aus ganz Deutschland am UFZ in Leipzig, um sich über aktuelle Forschungsergebnisse und künftige Herausforderungen in der Bodenforschung auszutauschen. Sie alle arbeiten mit in der Forschungsinitiative “BonaRes – Boden als nachhaltige Ressource für die Bioökonomie“, die 2015 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ins Leben gerufen wurde, um nachhaltige Lösungen für das Bodenmanagement zu entwickeln.
Koordiniert wird BonaRes am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), Co-Koordinator ist das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF). Insgesamt sind 48 deutsche Forschungseinrichtungen und Institutionen an BonaRes beteiligt.
Keine Kommentare bisher