Ein neu gegründetes Aktionsbündnis ruft zu Protesten gegen mehrere rechtsradikale Versammlungen in der zweiten Februarwoche in Dresden auf. Kurz vor der bereits angekündigten Anreise organisiert das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ am 11. Februar um 19 Uhr einen Workshop zum Demonstrationsgeschehen. Für die gemeinsame Zuganreise aus Leipzig am 15. Februar hat „Leipzig nimmt Platz“ in großer Anzahl Sachsentickets gesammelt: 161 Menschen können kostenlos zur Demonstration „Nazis Stören“ fahren.
Dazu erklärt Irena Rudolph-Kokot für das Aktionsnetzwerk: „Für Menschen, die sich Wissen zum Versammlungsrecht aneignen oder dieses auffrischen wollen, ist dieser Workshop gut geeignet. Außerdem wollen wir auch aktiv mögliche Situationen auf Demonstrationen beleuchten und angemessenes Verhalten trainieren. Das Angebot richtet sich an alle Menschen, die am 15. Februar mit uns nach Dresden fahren wollen, um den Nazis den Platz zu nehmen.“
„Wir rufen alle Menschen in Leipzig, Sachsen und dem gesamten Bundesgebiet auf nach Dresden zu fahren und die Proteste vor Ort zu unterstützen. Aus Leipzig starten wir am 15. Februar, 11 Uhr ab Gleis 21. Um möglichst vielen Menschen die Fahrt zu ermöglichen, unterstützen uns Abgeordnete von den Parteien Die Linke, SPD, Bündnis90/Die Grünen und die Gewerkschaft Ver.di mit Sachsentickets. Wir können exakt 161 (!) Menschen mit diesen Fahrscheinen mitnehmen und sagen vielen Dank den Spender*innen“, so Rudolph-Kokot abschließend.
Hintergrund: In der Nacht vom 13. auf den 14. Februar jährt sich die alliierte Bombardierung der Stadt Dresden zum 75. Mal. Seit mehr als 20 Jahren versuchen Neonazis, in einer tradierten Deutung vom angeblichen „Bombenterror“ einen Opfermythos zu verbreiten und sind mit ihren geschichtsrevisionistischen Ansichten auch anschlussfähig für andere Teile der Gesellschaft. Das Sächsische Versammlungsgesetz untersagt seit 2012 Demonstrationen am 13. oder 14. Februar um die Dresdner Frauenkirche.
OBM-Wahl 2020: Verschärfung via Thüringenwahl und Entscheidungen am Donnerstag
OBM-Wahl 2020: Verschärfung via Thüringenwahl und Entscheidungen am Donnerstag
Keine Kommentare bisher