Das Chemnitzer Energieeffizienz-Netzwerk kann nach vier Jahren eine beeindruckende Bilanz präsentieren: Obwohl noch nicht alle Ergebnisse der 16 teilnehmenden Unternehmen vorliegen, kommt pro Jahr eine Einsparung von knapp neun Gigawattstunden bei Elektroenergie, Wärme und Kraftstoffen zusammen. »Das entspricht annähernd 4000 Tonnen an vermiedenen Kohlendioxid-Emissionsäquivalenten pro Jahr«, freut sich Dr. Hagen Hilse, Geschäftsführer der GICON GmbH Dresden.
Er betreut die Netzwerke als Fachexperte für Energieeffizienz und kann die einzelnen Netzwerke in Sachsen nach vier Jahren gut vergleichen: »Der wichtigste Impuls ist wohl die Erkenntnis unter den Teilnehmern, dass es für fast jedes individuelle Energieeffizienz-thema einen Berufskollegen im Netzwerk gibt, der schon damit Erfahrungen hat«, betont Hilse. So werden eigene Lösungsprozesse durch Erfahrungsaustausch zeitlich verkürzt und qualitativ verbessert.
Enrico Eydam ist seit 14 Jahren der Fachmann bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Chemnitz und hat als Energiecoach pro Jahr rund 160 Beratungstermine in den über eintausend Unternehmen Südwestsachsens. Gemeinsam mit der Sächsischen Energieagentur-SAENA GmbH koordiniert er dieses Energieeffizienz-Netzwerk von Anfang an. »Wir kennen uns vor allem sehr gut in den sich stets ändernden politischen Rahmenbedingungen aus, das wissen unsere Firmen natürlich zu schätzen.«
Weitere Aktivitäten zur Steigerung der Energieeffizienz seien bereits für die nächste, nunmehr dritte Projektphase des Netzwerkes geplant. Über die Jahre 2020 und 2021 werden quartalsweise Treffen in seinem Revier stattfinden, Start ist im Frühjahr 2020 in Meerane. Eydam hofft auf neue Teilnehmer und freut sich, dass zum Beispiel die Freiberger Siltronic AG nach kurzer Testphase dann regelmäßig dabei sein wird.
Susanne Schubert, Organisationsberaterin der Prozesspsychologen GmbH moderiert das Chemnitzer Netzwerktreffen und fasst die zweite Runde wie folgt zusammen: »Der große Nutzen für die Teilnehmer dieses Veranstaltungsformates war einmal mehr erlebbar. Das sich in den vergangenen Monaten entwickelte Vertrauen führt zu einer großen Offenheit, welche wiederum zu noch größeren Lerneffekten bei den Unternehmen führt. Diese bilden die Basis für unternehmensindividuelle Energieeffizienzentwicklungen.«
Großes Lob erhielt Geschäftsführer Dr. Klaus Hoffmann, der mit seiner HEOS Energy GmbH, die als Spezialist für Anlagen der regenerativen Energieerzeugung gilt und sowohl Wind, Wasser als auch Sonne zu Strom macht. Wie schon zur allerersten Runde vor vier Jahren war HEOS nun zum achten und letzten Netzwerktreffen der zweiten Runde ein exzellenter Gastgeber.
Bei der Betriebsführung war erstmals die große, nagelneue Fertigungshalle und die beiden leuchtenden »Supercharger« an der frei zugänglichen Elektrotankstelle zu sehen: Ein Beispiel für den Wandel ist die Investition in die Zukunft im Wert von rund einer halben Million Euro für die ganze Tankstelle unter dem Label »Grüne Säule«.
Hoffmann ist bei der dritten Runde 2020/2021 auf jeden Fall wieder dabei: »Der Austausch war sehr rege und es gab auch bei den neuen Teilnehmern keinerlei Berührungsängste bei der Behandlung doch sehr betriebsinterner Themen wie Energie und Energieeffizienzmaßnahmen. Das Interesse ist nach wie vor sehr hoch und man kann eindeutig resümieren, dass die Qualität der Veranstaltungen auf einem hohen Niveau war.«
Hintergrund: In Sachsen haben bislang mehr als 120 Unternehmen an einem der 15 Energieeffizienz-Netzwerke teilgenommen oder sind noch aktiv, von denen sich jedes sein eigenes Einsparziel gesetzt hat. Für die einzelnen Unternehmen sind damit einerseits – zum Teil geförderte – Investitionen verbunden, andererseits ein Kosten- und somit Wettbewerbsvorteil.
Die Sächsische Energieagentur – SAENA GmbH ist das unabhängige Kompetenz- und Beratungszentrum zu den Themen erneuerbare Energien, zukunftsfähige Energieversorgung und Energieeffizienz. Gesellschafter sind der Freistaat Sachsen und die Sächsische Aufbaubank – Förderbank –.
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